Adolf Fröden
Adolf Fröden (eigentlich Mayer), * 19. März 1857 Wien, † 30. Jänner 1932 Wien, Schauspieler, Sänger.
Biografie
Adolf Fröden, geboren als Adolf Meyer als Sohn eines Seidenwarenfabrikanten, machte nach dem Besuch eines Gymnasiums eine Ausbildung zum Elektrotechniker. Er trat bei zahlreichen Dilettantenvorstellungen auf und entschloss sich, auf Anraten Richard Genées Schauspieler zu werden. Er debütierte 1880 in Warasdin (Varaždin/Koratien) als Brimborius in Gustav von Mosers "Das Stiftungsfest", nach weiteren Stationen in der Österreich-Ungarischen Monarchie war er von 1890 bis 1892 in Graz engagiert. Mit seinen Auftritten in Possen und Operetten wurde er bald der Liebling des Publikums, vor allem mit dem Volksstück "'s Nullerl" von Karl Morre, das mit ihm in der Hauptrolle über 100 mal aufgeführt wurde. Danach spielte er drei Monate in Wien am Theater an der Wien und ging 1892 vorwiegend als Operettensänger nach Berlin ans Theater Unter den Linden. 1893 kehrte er nach Wien zurück und nahm ein Engagement am neugegründeten Raimundtheater an, wo er oft zusammen mit Hansi Niese auftrat. Die nächsten vier Jahre wurden zum Höhepunkt seiner Karriere, vor allem als Gesangskomiker in Nestroy-Rollen und in einer seiner besten Rollen als "Bruder Martin" in dem gleichnamigen Stück von Carl Costa. Am 14. Dezember 1895 wurde am Raimundtheater seine Posse "Die moderne Krankheit" mit der Musik von Leo Held uraufgeführt. Von 1897 bis 1902 war er am Kaiser-Jubiläums-Stadttheater (Volksoper) engagiert. Nach einigen Gastspielen unter anderem in Graz und Innsbruck beendete er seine Theaterlaufbahn. Am Grazer Stadttheater kam sein Stück "Am Kreuzhof" am 13. Oktober 1901 zur Aufführung.
Nach seinem Rückzug vom Theater gründete er ein Plakatierungsunternehmen. Zuletzt war er Sekretär des Hausbesitzervereins. Er selbst besaß zwei Häuser in Meidling, unter anderem den "Frödenhof".
Mit seinem Vortrag der Couplets, die er sich zum Teil selbst schrieb, war er außerordentlich erfolgreich und galt als einer der besten Nestroy-Darsteller seiner Zeit. Er verfasste auch einige Zeitungs-Beiträge.
Quellen
- Matricula Online: Taufbuch Schottenfeld, Signatur 01-053, folio 103, Adolf Franz Carl Mayer
- Grazer Tagblatt (Abend-Ausgabe), 28.5.1892, 2. Jahrgang, Nr. 148, Seite 18 (S. 2; zu seinem Abschiedsabend in Graz)
- "Am Kreuzhof". Ein Stück Leben dramatisiert von Adolf Fröden. In: Grazer Volksblatt, 14.10.1901, 34. Jahrgang, Nr. 282, Seite 1f.
- Adolf Fröden gestorben. In: Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 3.2.1932, 66. Jahrgang, Nr. 34, Seite 9
- "Bruder Martin" wird am 100. Geburtstag Carl Kostas begraben ... Zum Tod des Schauspielers Adolf Fröden. In: Neues Wiener Journal, 4.2.1932, 40. Jahrgang, Nr. 13723, Seite 5
- Hansi Niese: Mein Kollege Adolf Fröden. Aus einem Gespräch. In: Neues Wiener Journal, 4.2.1932, 40. Jahrgang, Nr. 13723, Seite 5
- Bild als "Bruder Martin". In: Die Stunde, 6.2. 1932, 10. Jahrgang, Nr. 2669, Seite 6
- Matricula Online: Sterbebuch Meidling, Signatur 03-39, folio 5, Mayer-Froeden Adolf
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, A1.2956/1932: Totenbeschaubefund, Grabanweisung: Froeden Adolf
- Wienbibliothek Digital: Fröden, Adolf
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903
Adolf Fröden im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.