Adolf Schmutzer
Adolf Schmutzer, * 8. März 1895 Budapest, † 8. September 1943 Berlin-Plötzensee, Straßenbahnbediensteter, Widerstandskämpfer.
Biografie
Der gelernte Tischler Adolf Schmutzer nahm ab 1915 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und geriet an der russischen Front bald in Kriegsgefangenschaft, aus der er erst nach sechs Jahren zurückkehrte. Er arbeitete zunächst wieder in seinem angestammten Beruf, ehe er im September 1928 in den Dienst der Wiener Straßenbahnen trat. Nach verschiedenen Tätigkeiten war er schließlich ab Ende 1941 als Schaffner dem Betriebsbahnhof Gürtel zugeteilt. Politisch engagierte er sich als Vertrauensmann in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei.
In der Zeit des Nationalsozialismus war Schmutzer in der kommunistischen Untergrundbewegung tätig und an der Herstellung illegaler Flugschriften beteiligt. Er wurde im September 1942 verhaftet und am 25. August 1943 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tod verurteilt. Die Hinrichtung fand wenig später in Berlin-Plötzensee statt.
Auf einer Gedenktafel für politische Opfer der Verkehrsbetriebe beim Betriebsbahnhof Erdberg ist sein Name enthalten. Weiters findet sich sein Name auf einem Denkmal vor dem Straßenbahn-Betriebsbahnhof Gürtel, Währinger Gürtel 131.
Literatur
- Walter Farthofer: Tramway Geschichte(n). Die Wiener Straßenbahner im Kampf gegen den grünen und braunen Faschismus. 3. Aufl. Wien: ÖGB Verlag 2015, S. 432 f.
- Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934−1945. Eine Dokumentation. Hg. von Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 2. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 153 f.