Alfons Dopsch
Alfons Dopsch, * 14. Juni 1868 Lobositz an der Elbe, Böhmen (Lovosice, Tschechische Republik), † 1. September 1953 Wien, Historiker.
Biografie
Nach Studium an der Universität Wien und Absolvierung des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung (Dr. phil. 1890) war Dopsch 1892 bis 1900 ständiger Mitarbeiter an den Monumenta Germaniae Historica (Karolingerdiplome), habilitierte sich 1894 und wurde 1898 ao. Prof. 1900 bis 1937 war Dopsch als o. Prof. an der Universität Wien tätig (1900 o. Prof. für allgemeine und österreichische Geschichte, 1906 Hofrat, 1920/1921 Rektor, 1929 bis 1932 Senator) und wurde 1903 korrespondierendes beziehungsweise 1909 wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Er war Gründer (1922) und Direktor des Seminars für Wirtschafts- und Kulturgeschichte an der Universität Wien, Mitglied einiger europäischen Akademien, Ehrendoktor der Universitäten Prag und Oxford, Ehrenmitglied der American Historical Association (1949) und erhielt 1953 den Ehrenring der Stadt Wien. Seine zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen konzentrieren sich auf die Wirtschafts-, Finanz-, Sozial-, Verfassungs- und Kulturgeschichte des Mittelalters; viele seiner Werke sind grundlegender Art. Er wohnte ab 1910 in Wien 3, Ungargasse 12, 1951 in Wien 19, Sieveringer Straße 44.
Siehe auch Dopschstraße.
Quellen
Literatur
- Wolfgang Weber: Biographisches Lexikon zur Geschichtswissenschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Lehrstuhlinhaber für Geschichte von den Anfängen des Faches bis 1970. Frankfurt/Main [u.a.]: Lang 1984
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 29.05.1953, 30.08.1963, 12.06.1968
- Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 10. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957
- Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Band 63. Wien/München: Oldenbourg / Wien/Graz/Köln: Böhlau / Innsbruck: Wagner 1955, S. 274 f.
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 103. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1953, S. 304 ff.
- Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Friedrich Jaksch: Lexikon sudetendeutscher Schriftsteller und ihrer Werke für die Jahre 1900 - 1929. Reichenberg: Stiepel 1929
- Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 53. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1903, S. 304
Alfons Dopsch im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.