Lois Weinberger (Politiker)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Lois Weinberger (1952)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Weinberger, Lois
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Weinberger, Alois
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  6052
GNDGemeindsame Normdatei 118922327
Wikidata Q1868346
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Juni 1902
GeburtsortOrt der Geburt Markt Eisenstein, Böhmen (Železná Ruda, Tschechien)
SterbedatumSterbedatum 17. März 1961
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Politiker, Beamter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Österreichische Volkspartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, POLAR
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 30.10.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Bisamberg
Grabstelle
BildnameName des Bildes Lois Weinberger.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Lois Weinberger (1952)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Vizepräsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (1945 bis 1946)
  • Unterstaatssekretär für soziale Verwaltung (27.04.1945 bis 20.12.1945)
  • Vizebürgermeister und Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien (14.02.1946 bis 11.12.1959)
  • Amtsführender Stadtrat für Gesundheitswesen (14.02.1946 bis 11.12.1959)
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (13.12.1945 bis 17.03.1961)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (19.12.1945 bis 18.03.1953)
  • Bundesminister ohne Portefeuille (20.12.1945 bis 11.01.1947)
  • Landesparteiobmann der ÖVP Wien (1945 bis 1950)
  • Landesparteiobmann der ÖVP Wien (1958 bis 1960)
  • Bundesparteiobmann-Stellvertreter der ÖVP (1945 bis 1950)
  • Bundesobmann des ÖAAB (1945 bis 1960)
  • Obmann der Angestellten in der Geld-, Kredit und Versicherungsinstituten in der ständestaatlichen Einheitsgewerkschaft (1934)
  • Mitglied des Bundeswirtschaftsrates (1935 bis 1938)
  • Mitglied des Führerrats der Vaterländischen Front

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1955)
  • Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland (Verleihung: 1958)
  • Kunschak-Ring (Verleihung: 1958)
  • Preis der Stadt Wien für Bildhauerei (Verleihung: 1998)


Lois (Alois) Weinberger, * 22. Juni 1902 Markt Eisenstein, Böhmen (Železná Ruda, Tschechien), † 17. März 1961 Wien, Politiker.

Biografie

Lois Weinberger war das Kind eines Handwerkers und kam 1916 in das Gymnasium der Salesianer nach Wien. Nach der Matura in Hollabrunn studierte er als Werkstudent Staats- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Wien, engagierte sich im Katholischen Hochschulring und in der "Neuland"-Bewegung. 1929 übernahm er die Funktion eines Sekretärs im Zentralverband der christlichen Angestellten, wo er in engen Kontakt mit Leopold Kunschak kam. Er brach sein Studium in weiterer Folge ab und avancierte 1934 in der ständestaatlichen Einheitsgewerkschaft zum Obmann der Angestellten in den Geld-, Kredit- und Versicherungsinstituten. Zudem war er Mitglied des Bundeswirtschaftsrats und des Führerrats der "Vaterländischen Front".

Nach dem "Anschluss" 1938 wurde er aller seiner Funktionen enthoben und war eine Zeitlang arbeitslos. Schließlich fand er eine Anstellung in der Ostmark-Versicherungs-AG. Er baute gegen den Nationalsozialismus eine Widerstandszelle auf (Kontakte zu Erwin Altenburger, Felix Hurdes und Karl Lugmayer sowie zu Sozialisten), wurde 1944 verhaftet (Konzentrationslager Mauthausen, später in Wien, wo er auf die Verhandlungen vor dem Volksgerichtshof wartete) und im April 1945 aus dem Gefängnis des Wiener [Landesgericht|Landesgerichts]] befreit.

1945 war Weinberger einer der Begründer der Österreichischen Volkspartei und des Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbundes (ÖAAB), dessen langjähriger Bundesobmann er wurde. Ebenso zählt er zu den Gründern des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, dessen Vizepräsident er in den Jahren 1945/1946 war. Er wurde außerdem in die provisorische Regierung Renners als Unterstaatssekretär für soziale Verwaltung (1945) berufen und nach der Nationalratswahl im November 1945 Bundesminister im Bundeskanzleramt.

1945 wechselte er auf die kommunalpolitische Bühne. Er gehörte 1945-1961 dem Wiener Gemeinderat bzw. Landtag an und fungierte 1946-1959 als Amtsführender Stadtrat für das Gesundheitswesen und als Vizebürgermeister, blieb aber bis 1953 Abgeordneter zum Nationalrat und bis 1947 Bundesminister ohne Portefeuille. Zu seinen größten Erfolgen zählt die Einführung eines Gesundheitspasses.

Vizebürgermeister Weinberger besucht einen Kindergarten, zwei Ärzte verabreichen einem kleinen Jungen eine Polioimpfung, 01.01.1955

Werke

  • Tatsachen, Begegnungen und Gespräche. Ein Buch um Österreich. Wien: Österreichischer Verlag 1948 (2. Auflage: Wien: Verlag Kommerzia 1988)

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Erwin H. Aglas [Hg.]: Die Zweite Österreichische Republik und ihre Repräsentanten. Politische Leistung im Spiegel des wirtschaftlichen Erfolges. Wien / Linz: Österreichisches Pressebüro 1960
  • Ludwig Reichhold: Geschichte der christlichen Gewerkschaften. Wien: Verlag des österreichischen Gewerkschaftsbundes 1987, S. 863
  • Wiener Zeitung, 22.06.1952, S. 2
  • Helmut Karlick: Lois Weinberger. Ein Leben für Österreich. Wien: Karl von Vogelsang-Institut 1988 (Reihe Kurzbiographien, 6)
  • Heiner Boberski: Christ - Patriot - Politiker. Lois Weinberger (1902-1961). Mosaiksteine zu seinem 100. Geburtstag. Wien: Lois Weinberger-Institut 2002
  • Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes/Fotos aus der Erkennungsdienstlichen Kartei der Gestapo Wien: Lois (Alois) Weinberger [Stand: 03.01.2017]
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Weinberger, Lois [Sign: TP-055375]
  • Geschichte der ÖVP Wien [Stand: 03.01.2017]

Weblinks