Felix Hurdes
Felix Hurdes, * 9. August 1901 Bruneck, Südtirol, † 12. Oktober 1974 Wien, Rechtsanwalt, Politiker.
Biografie
Studierte 1921-1925 an der Universität Wien Jus (Dr. iur. 1925), legte 1931 die Anwaltsprüfung ab (Verteidiger in Strafsachen) und führte 1933 bis 1938 eine Kanzlei in Klagenfurt. Er engagierte sich frühzeitig in der Christlichsozialen Partei, wurde im März 1938 von den Nationalsozialisten verhaftet (bis 1939 im Konzentrationslager Dachau) und knüpfte nach seiner Entlassung Kontakte zum Widerstand (Lois Weinberger), hielt aber auch eine Gesprächsbasis mit ehemaligen politischen Gegnern wie Adolf Schärf aufrecht. 1944 kam er neuerlich ins Konzentrationslager (Mauthausen). 1945 eröffnete er seine Kanzlei in Wien (1., Riemergasse 4).
Hurdes war einer der Mitbegründer der ÖVP; als Generalsekretär (bis 1951) gelang ihm ein schneller organisatorischer Aufbau der Partei (absolute Mehrheit der ÖVP [85 von 163 Mandaten] bei den Wahlen am 25. November 1945). Hurdes war Abgeordneter zum Nationalrat (1945 bis 1966; Präsident des Nationalrats 1953 bis 1959), Unterrichtsminister (1945 bis 1952) und Obmann des ÖVP-Parlamentsklubs (1959 bis 1966). Innerparteilich stand er in Konfrontation zu Julius Raab, den er wegen dessen Heimwehrvergangenheit ablehnte. Verschiedene Veröffentlichungen (Kulturpolitik, 1948; Europäischer Solidarismus, 1948; Vater unser [Gedanken aus dem Konzentrationslager], 1950).
Literatur
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- 200 Jahre Rechtsleben in Wien. Advokaten, Richter, Rechtsgelehrte. 21. November 1985 bis 9. Februar 1986. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1985 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 96), S. 265
Felix Hurdes im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.