Alfred Grünewald

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Alfred Grünewald, um 1930
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Grünewald, Alfred
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Grünwald, Alfred
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  71929
GNDGemeindsame Normdatei 116888458
Wikidata Q980717
GeburtsdatumDatum der Geburt 17. März 1884
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 9. September 1942
SterbeortSterbeort Konzentrationslager Auschwitz
BerufBeruf Architekt, Schriftsteller
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Adolf Loos (Portal)
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Alfred Grünewald.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Alfred Grünewald, um 1930
  • 8., Hamerlingplatz 10 (Wohnadresse)
  • 6., Theobaldggasse 13 (Wohnadresse)
  • 9., Alserstraße 32 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Alfred Grünewald (bis 1923: Grünwald), * 17. März 1884 Wien, † 9. September 1942 Konzentrationslager Auschwitz, Architekt, Schriftsteller.

Biografie

Alfred Grünewald wurde als Sohn von Alexander und Minna Grünwald in eine bürgerliche Kaufmannsfamilie geboren. Nach der Matura an der Leopoldstädter Staatsrealschule (1902) studierte er an der Technischen Universität in Wien Architektur. Er beendete 1908 das Studium, trat 1912 in die Bauschule von Adolf Loos ein und arbeitete das folgende Jahrzehnt höchstwahrscheinlich in einem Architekturbüro, selbständige Werke sind bislang nicht nachgewiesen.

Zunächst befasste er sich begleitend zu seinem Brotberuf, dann trotz geringer Resonanz ausschließlich mit dem Verfassen von expressionistischer Lyrik, Kurzprosa und Essays. Seine Gedichte erschienen parallel zur Herausgabe in insgesamt 13 Lyrikbänden, die er von 1906 bis 1937 publizieren konnte, in Zeitschriften wie der Muskete, der Bühne oder der Modernen Welt. Mehrfach lud ihn Karl Kraus ein, Beiträge für Die Fackel zu verfassen.

Grünewald gehörte mehreren Schriftstellerverbänden wie dem P.E.N.-Club oder der Platengesellschaft an, zog sich ab 1930 jedoch immer mehr in die Isolation zurück. Nach dem "Anschluss" Österreichs unternahm der Dichter einen Selbstmordversuch, da er sich wegen seiner jüdischen Abstammung und seiner Homosexualität besonders gefährdet sah. Grünewald überlebte und wurde während des Novemberpogroms verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Da er sich bereiterklärte, Deutschland zu verlassen, gelang ihm nach seiner Freilassung die Flucht in die Schweiz, weiter nach Italien sowie nach Nizza, wo er trotz größter materieller Not bis 1942 Beiträge für Schweizer Blätter verfasste. Im Sommer 1942 erfolgte die Auslieferung durch das Vichy-Regime an die GESTAPO, welche seine Überstellung in Sammellager bzw. Anfang September 1942 die Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz veranlasste, wo er wenige Tage nach seiner Ankunft ermordet wurde.

Zum 70. Todestag des Schriftstellers wurde ein Gedichtband sowie ein Prosaband mit zum Teil bis dahin unveröffentlichten Werken herausgegeben und im Mai 2013 gemeinsam von QWien – Zentrum für queere Geschichte und der Wienbibliothek im Rathaus präsentiert.

Werke in Auswahl

  • Mummenschanz des Todes (Lyrik), 1909
  • Sonette an einen Knaben (Lyrik), 1913
  • Spiele (Drei Einakter), 1914
  • Mutter (Requiem), 1918
  • Ergebnisse (Aphorismensammlung), 1921
  • Die Streiche des Herrn Sassaparilla (Epos), 1922

Quelle

Literatur

Weblinks