Alliiertes Entnazifizierungsbüro
Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden in Österreich unter der Alliierten Besatzung (1945-1955) Maßnahmen zum Vorgehen gegen den Nationalsozialismus, die sogenannte Entnazifizierung, statt. Um diese von alliierter Seite aus zu kontrollieren wurde im Herbst 1945 ein Entnazifizierungsbüro eingerichtet.
Dieses setzte zwar selbst keine Entnazifizierungsmaßnahmen, aber übte Druck auf die österreichische Ministerien aus und sollte die Kommissionen zur Entnazifizierung überwachen. Allerdings stellte es keine totale Kontrolle der österreichischen Regierung dar. Zudem konnte es keine bundesweit einheitliche Vorgehensweise der Entnazifizierung erreichen. Dies geschah erst mit der Anerkennung der österreichischen Regierung und der Entnazifizierungsgesetze (Verbotsgesetz, Kriegsverbrechergesetz) durch den Alliierten Rat.
Literatur
- Oskar Dohle: „Allem voran möchte ich das Problem der endgültigen Liquidierung des nationalsozialistischen Geistes stellen“ Entnazifizierung im Bundesland Salzburg. In: Entnazifizierung im regionalen Vergleich. Hg. von Walter Schuster, Wolfgang Weber. Linz: Archiv der Stadt Linz 2004, S. 117-156, hier: 130.
- Robert Knight: Kalter Krieg, Entnazifizierung und Österreich. In: Verdrängte Schuld, verfehlte Sühne. Entnazifizierung in Österreich 1945-1955. Symposium des Instituts für Wissenschaft und Kunst. Hg. von Sebastian Meissl, Klaus-Dieter Mulley, Oliver Rathkolb. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1986, S. 37-51, hier: 43 f.