Andrea Breth

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Breth, Andrea
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  38621
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata Q104988
GeburtsdatumDatum der Geburt 31. Oktober 1952
GeburtsortOrt der Geburt Rieden bei Füssen
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Theaterregisseurin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Regisseurin des Jahres, Theater heute (Verleihung: 1985)
  • Deutscher Kritikerpreis (Verleihung: 1985)
  • Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen (Verleihung: 1986)
  • Fritz-Kortner-Preis (Verleihung: 1987)
  • Nestroy-Theaterpreis, Beste Regie (Verleihung: 2003)
  • Hessischer Kulturpreis (Verleihung: 2004)
  • Theaterpreis Berlin (Verleihung: 2006)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 2009)
  • Nestroy Theaterpreis Beste Regie (Verleihung: 2011)
  • Großes Bundesverdienstkreuz (Verleihung: 2015)
  • Nestroy Theaterpreis Beste Regie (Verleihung: 2016)
  • Pour le mérite (Verleihung: 2018)
  • Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern (Verleihung: 2019)
  • Nestroy Theaterpreis, Lebenswerk (Verleihung: 2019)
  • Joana-Maria-Gorvin-Preis (Verleihung: 2020)


Andrea Breth, * 31. Oktober 1952 Rieden bei Füssen, Theaterregisseurin.

Biografie

Andrea Breth wuchs als Tochter des in Wien geborenen Bauingenieurs Herbert Breth in Darmstadt auf und verdankt ihrer Großmutter und Mutter erste wichtige Theatererinnerungen. An der Heidelberger Universität begann sie 1971 Germanistik und Anglistik zu studieren. Ihre ersten Regieassistenzen machte sie 1972 am Heidelberger Theater. 1975 wurde sie Regieassistentin am Bremer Theater, legte noch im selben Jahr ihre erste eigene Inszenierung – "Die verzauberten Brüder" von Jewgeni Schwarz – vor und führte auch in den folgenden Jahren dort Regie. Zwischen 1977 und 1980 inszenierte Breth in Wiesbaden, Hamburg und Westberlin. Als ihre Inszenierung von Lessings "Emilia Galotti" an der Freien Volksbühne Berlin durchfiel, ging Breth nach Zürich, um an der dortigen Schauspielakademie und am Theater am Neumarkt neu zu beginnen.

1983 wurde sie ans Freiburger Theater geholt, an dem sie bis 1985 als Regisseurin engagiert war und erste große Erfolge mit der Inszenierung von Federico García Lorcas "Bernarda Albas Haus" feierte. Mit dieser Inszenierung wurde sie 1985 auch erstmals zum Berliner Theatertreffen eingeladen und in Folge immer wieder mit Preisen ausgezeichnet, so etwa 1985 mit dem Deutschen Kritikerpreis, 1986 mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstler und 1987 mit dem Fritz-Kortner-Preis.

1986 wechselte Andrea Breth ans Schauspielhaus Bochum, wo sie sich unter der neuen Intendanz von Frank-Patrick Steckel, dem Nachfolger Claus Peymanns, bis 1989 einen Namen in der deutschsprachigen Theaterszene machte. Unter anderem für "Süden" von Julien Green (1987) und "Die Letzen" von Maxim Gorki (1989) erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und wurde mit diesen Inszenierungen auch zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Zwischen 1990 und 1992 war Breth als freie Regisseurin an unterschiedlichen deutschsprachigen Theatern tätig und wurde in dieser Zeit auch Mitglied der Akademie der darstellenden Künste in Frankfurt am Main.

1992 übernahm Breth die künstlerische Leitung der Berliner Schaubühne, die sie bis 1997 innehatte; 1993 wurde sie zudem Mitglied der Berliner Akademie der Künste und Professorin an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Besonders Breths Tschechow-Inszenierungen waren Höhepunkte dieser Karrierephase.

Nach den Berliner Jahren folgte 1999 der Ruf ans Burgtheater in Wien, wo Breth seither als Hausregisseurin engagiert ist und mit Produktionen wie Lessings "Emilia Galotti" und Schillers "Don Karlos" Aufsehen erregte. Ab 2005 trat Breth auch als Opernregisseurin hervor. Aufgrund eines gesundheitlichen Zusammenbruchs musste 2006 nicht nur die Premiere von Schillers "Wallenstein" abgesagt werden – auch Breth zog sich für ein Jahr aus ihrer Bühnentätigkeit zurück, bevor sie wieder in Wien, Berlin, Brüssel und anderen Orten inszenierte.

Im Juni 2009 erhielt sie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse – zahlreiche weitere Auszeichnungen wie der Orden "Pour le Mérite" (2018), das deutsche Bundesverdienstkreuz mit Stern und der Nestroy für ihr Lebenswerk (2019) folgten.

Inszenierungen (Auswahl)

  • Andrea Breth (Regie): Emilia Galotti". Gotthold Ephraim Lessing. Freie Volksbühne Berlin 1981
  • Andrea Breth (Regie): Bernarda Albas Haus. Federico García Lorca. Städtische Bühnen Freiburg 1985
  • Andrea Breth (Regie): Süden. Julien Green. Schauspielhaus Bochum1987
  • Andrea Breth (Regie): Sommer. Edward Bond. Schauspielhaus Bochum 1987
  • Andrea Breth (Regie): Die Letzten. Maxim Gorki. Schauspielhaus Bochum 1989
  • Andrea Breth (Regie): Der zerbrochne Krug. Heinrich von Kleist. Burgtheater Wien 1990
  • Andrea Breth (Regie): Der einsame Weg. Arthur Schnitzler. Schaubühne Berlin 1991
  • Andrea Breth (Regie): Das Ende vom Anfang. Sean O'Casey. Burgtheater Wien 1992
  • Andrea Breth (Regie): Letzten Sommer in Tschulimsk. Alexander Wampilow. Schaubühne Berlin 1992
  • Andrea Breth (Regie): Von morgens bis mitternachts. Georg Kaiser. Schaubühne Berlin 1993
  • Andrea Breth (Regie): Hedda Gabler. Henrik Ibsen. Schaubühne Berlin 1993
  • Andrea Breth (Regie): Onkel Wanja. Anton P. Tschechow. Schaubühne Berlin 1998
  • Andrea Breth (Regie): Die See. Edward Bond. Burgtheater Wien 2000
  • Andrea Breth (Regie): Das Käthchen von Heilbronn. Heinrich von Kleist. Burgtheater Wien 2001
  • Andrea Breth (Regie): Maria Stuart. Friedrich Schiller. Burgtheater Wien 2001
  • Andrea Breth (Regie): Emilia Galotti. Gotthold Ephraim Lessing. Burgtheater Wien 2002
  • Andrea Breth (Regie): Die Ziege oder Wer ist Sylvia? Edward Albee. Akademietheater Wien 2004
  • Andrea Breth (Regie): Don Karlos. Friedrich Schiller. Burgtheater Wien 2004
  • Andrea Breth (Regie): Die Katze auf dem heißen Blechdach. Tennessee Williams. Burgtheater Wien 2004
  • Andrea Breth (Regie): Der Kirschgarten. Anton P. Tschechow. Burgtheater Wien 2005
  • Andrea Breth (Regie): Minna von Barnhelm. Gotthold Ephraim Lessing. Burgtheater Wien 2005
  • Andrea Breth (Regie): Carmen. Georges Bizet. Styriarte Graz 2005
  • Andrea Breth (Regie): Eugen Onegin. Peter Tschaikowsky. Salzburger Festspiele 2007
  • Andrea Breth (Regie): Motortown. Simon Stephens. Akademietheater Wien 2008
  • Andrea Breth (Regie): Verbrechen und Strafe. Fjodor Dostojewski. Salzburger Festspiele 2008
  • Andrea Breth (Regie): Katja Kabanowa. Leoš Janáček. Brüsseler Opernhaus La Monnaie/De Munt 2010
  • Andrea Breth (Regie): Wozzeck. Alban Berg. Staatsoper im Schiller Theater Berlin 2011
  • Andrea Breth (Regie): Prinz Friedrich von Homburg. Heinrich von Kleist. Salzburger Festspiele / Burgtheater Wien 2012
  • Andrea Breth (Regie): La traviata. Giuseppe Verdi. Théâtre Royal de la Monnaie Brüssel 2012
  • Andrea Breth (Regie): John Gabriel Borkman. Henrik Ibsen. Schauspiel Frankfurt 2013
  • Andrea Breth (Regie): Hamlet. William Shakespeare. Burgtheater Wien 2013
  • Andrea Breth (Regie): A kékszakállú herceg vára. Béla Bartók / Geistervariationen. Robert Schumann. Wiener Festwochen 2015
  • Andrea Breth (Regie): Manon Lescaut. Giacomo Puccini. De Nationale Opera Amsterdam 2016
  • Andrea Breth (Regie): Die Geburtstagsfeier. Harold Pinter. Salzburger Festspiele / Burgtheater Wien 2017
  • Andrea Breth (Regie): Eines langen Tages Reise in die Nacht. Eugene O’Neill. Burgtheater Wien 2018
  • Andrea Breth (Regie): Die Ratten. Gerhart Hauptmann. Burgtheater Wien 2019
  • Andrea Breth (Regie): Drei Mal Leben. Yasmina Reza. Berliner Ensemble 2020
  • Andrea Breth (Regie): Der feurige Engel. Sergei Prokofjew. Theater an der Wien 2021
  • Andrea Breth (Regie): The Turn of the Screw. Benjamin Britten. Théâtre Royal de la Monnaie Brüssel 2021

Literatur (Auswahl)

  • Klaus Dermutz: Andrea Breth. Frankfurt am Main: Fischer 1995
  • Andrea Breth: Frei für den Moment: Regietheater und Lebenskunst. Gespräche mit Irene Bazinger. Berlin: Rotbuch 2009


Literatur von und über Andrea Breth im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus finden Sie hier.

Weblinks