Ankündigungsstellen
Ankündigungsstellen. Im Mittelalter gab es für kaiserliche oder andere behördliche Verlautbarungen vier Plätze (Lugeck, Stephanskirche, Michaelerfreithof, Regierungsgebäude), außerdem wurden sie ausgerufen (Rufer). Die erste privaten Interessen dienende Ankündigungsanstalt, die gegen Entgelt die Veröffentlichung jeder Art von Ankündigungen in Plakatform auf eigenen großen Tafeln an den bedeutendsten Plätzen der Stadt und der Vorstädte besorgte, wurde in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts in der Dorotheergasse (1) begründet. Dieser Anstalt folgten im Lauf der Jahre mehrere ähnliche Unternehmungen (Mauczka, Endlicher & Weiner, Stein, Soini & Co. und andere). An frequentierten Stellen errichtete man runde Plakatierungssäulen, die nach ihrem Berliner Urheber „Litfaßsäulen" genannt wurden. Um 1910 befanden sie sich zum Teil im Eigentum der Stadt Wien und wurden von dieser an Ankündigungsinstitutionen vermietet; sie waren aus Gußeisen hergestellt und besaßen eine Tür zur Nutzung des Innenraums (in der Frühzeit Gerätschaften der Straßenreinigung).