Anna Bastel

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Bastel, Anna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Heimer, Anna
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  49747
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata Q111568900
GeburtsdatumDatum der Geburt 15. Februar 1873
GeburtsortOrt der Geburt Brünn 4008456-5
SterbedatumSterbedatum 12. Jänner 1956
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Unternehmerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 8.12.2023 durch DYN.emu wikidata
BestattungsdatumDatum der Bestattung  17. Jänner 1956
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Kagraner Friedhof
Grabstelle 2/11/8B
  • 2., Schüttauplatz 23 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anna Bastel, * 15. Februar 1873 Brünn, † 12. Jänner 1956 Wien, Geschäftsfrau.

Biografie

Geboren als Anna Heimer in Brünn heiratete die Tochter eines mährischen Spirituosenhändlers sowohl zivil als auch im Stadttempel der Israelitischen Kultusgemeinde am 27. April 1897 den Kaufmann Johann Bastel und übersiedelte in der Folge nach Wien.

Das erst ein Jahr vor der Ehe von ihrem Mann eröffnete Kaufhaus in Kaisermühlen leitete von da an sie selbst. Anna Bastel war dabei so erfolgreich, dass 1906 der Betrieb vergrößert werden musste und ein für zeitgenössische Verhältnisse sehr großes Warenhaus mit umfassender Produktpalette entstand, welches sich unter ihrer Ägide zu einer modernen Einkaufswelt mit Erlebnischarakter entwickelte. Neben all der Arbeit zog sie zudem noch zwei Söhne und eine Tochter auf.

Nicht nur als Geschäftsfrau, sondern auch im Privaten führte Anna Bastel das emanzipierte Leben einer selbständigen Frau. 1914 fuhr sie alleine auf Erlebnisreise ans Mittelmeer, was für verheiratete Damen der Wiener Gesellschaft zu dieser Zeit noch als durchwegs "unschicklich" galt. Ihre planerische Gelassenheit ließ sich dabei nicht einmal von dem gerade ausgebrochenen Krieg erschüttern, denn, wie aus überlieferten Urlaubspostkarten an die Familie hervorgeht, verschob sie ihre Heimreise noch nach Kriegsausbruch wegen geplanter Besichtigungen und erreichte Wien erst wieder am 20. Juli des Jahres.

Nach der Gründung der Ersten Republik geht das Arbeitsleben in gleichem Maße weiter wie zuvor, privat werden jedoch alte Bindungen aufgegeben und sie tritt am 17. September 1919 aus der Israelitischen Kultusgemeinde Wien aus.

Bis kurz nach dem Anschluss führte Anna Bastel ihr Kaufhaus. Die Details sind nicht überliefert, jedoch mussten sie und ihre Familie im Zuge der NS-Terrorherrschaft, wie viele andere auch, ihr Eigentum zwangsweise veräußern. Wie die Familie Deportation und Vernichtung entging, ist nicht bekannt.

Ein deutliches Lebenszeichen gab es jedoch nach dem Ende des nationalsozialistischen Staates. Im gerade befreiten Österreich feiert Anna Bastel 1947 ihre Goldene Hochzeit im Kreise der Familie.

1956 verstarb die erfolgreiche Geschäftsfrau und Vorreiterin eines emanzipierten Lebensstils im heimatlichen Kaisermühlen.

2017 wurde in der Seestadt Aspern eine Verkehrsfläche nach Anna Bastel benannt (Anna-Bastel-Gasse).

Quellen

  • Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA), Altmatriken / Matriken-Zweitschriften der Israelitischen Kultusgemeinde, Trauungsbuch, Band K 1897, Zahl 701

Literatur

  • Liselotte Hansen-Schmidt: Da war doch die … Gesucht und entdeckt. Donaustädter Persönlichkeiten. Wien: Eigenverlag 2013
  • Archiv der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Austrittsprotokolle, Band 1919, Zahl 944