Kagraner Friedhof

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Grabdenkmal von Johann Knoll am Kagraner Friedhof, um 1960
Daten zum Objekt
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48° 15' 13.36" N, 16° 27' 0.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der Kagraner Friedhof (22., Goldemundweg 11) wurde 1887 geweiht. Der Friedhof ist 56.618 Quadratmeter groß und verfügt über rund 7.600 Grabstellen.

Geschichte

Der Kagraner Friedhof wurde nördlich des Orts Kagran errichtet und am 3. Juli 1887 geweiht. Bis dahin bestand als Begräbnisstätte für die Kagraner der Pfarrfriedhof um die Kagraner Kirche, der 1890 gesperrt und 1902 aufgelassen wurde.

Auf dem Friedhof besteht ein von Pfarrer Andreas Huger gewidmetes steinernes Friedhofkreuz. 1900, 1906, 1929, 1931, 1952, 1954, 1959/1960 und 1988 wurde der Friedhof erweitert. Die Beerdigung war nur für Katholiken erlaubt. 1908 wurden neue Begräbnisgebühren für den alten Friedhofsteil neu festgesetzt und 1909 die Dienstverhältnisse und Bezüge der Totengräber auf den Ortsfriedhöfen von Aspern, Großjedlersdorf, Hirschstetten, Kagran, Leopoldau und Stadlau neu geregelt.

Plan des Kagraner Friedhofs, 1909.

1910 spendete Barbara Schmeykal ein Friedhofkreuz und 1919 eine Gedächtniskapelle; der akademische Maler Friedrich König gestaltete das Altarbild in der Kapelle. 1913 wurde eine Leichenkammer errichtet, 191 die ehemalige Totenkammer in eine Sühnekapelle umgewandelt, 1925 erfolgten die Umgestaltung der Leichenkammer und die Errichtung eines Zubaus, 1937 wurde ein Glockenturm errichtet und am 19. Jänner 1938 der Altar, die Glocke und das Kreuz der renovierten Aufbahrungshalle geweiht.

Kraft der Erweiterung des Jahres 1952 wurde die Vergabe neuer Grabstellen ab dem Jahr 1953 ermöglicht. 1953 wurde die während des Zweiten Weltkriegs demontierte Glocke durch eine neue ersetzt.

Von November bis Dezember 1961 erfolgte die Renovierung des Aufbahrungsraums und die Ausstattung mit einem Stirnwandaltar. 1962 wurden Vorkehrungen für die Vergabe neuer Grabstellen mittels Sanierungsmaßnahmen in alten Grabfeldern, Aufschließungsarbeiten in der neuen Erweiterungsfläche sowie der Rückgewinnung heimgefallener Gräber getroffen. 1964 wurde in der Gruppe 15 ein neuer Urnenhain errichtet und die 1966 erworbenen und noch nicht eingefriedeten Erweiterungsflächen im Jahr 1969 teilweise aufgeschlossen.

1966 wurde der Abbruch der alten Aufbahrungshalle vollzogen und eine neue Aufbahrungshalle nach Plänen von Oberbaurat Architekt Josef Strelec errichtet. Die Gestaltung erfolgte gemäß des schon beim Jedleseer Friedhof angewandten Konzepts durch den Architekten Erich Boltenstern, die künstlerische Ausstattung durch Hermann Bauch (Bleiglasfenster, Mosaik an der Altarrückwand) und Viktor (Josef) Hammer (Bronzekruzifix).[1] Die Aufbahrungshalle steht seit September 1968 wieder für die Abhaltung von Trauerfeiern zur Verfügung.

Siehe auch: Kagraner Pestfriedhof, Kagraner Friedhöfe, Kagraner Pfarrfriedhof.

Bestattete Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 28 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildName des BildesPersonennameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatumGrabstelle
Eveline AndrlikAngestellte
Politikerin
14 Januar 193526 Januar 2016Gruppe 3, Reihe 8, Nummer 9
Ludwig BabinskiKomponist
Dirigent
29 Juni 190914 Oktober 1990Gruppe 14, Reihe 13, Nummer 1
Anna BastelUnternehmerin15 Februar 187312 Januar 19562/11/8B
Kurt BiakVerleger
Buchhändler
15 Oktober 192723 Juni 2008Gruppe 4, Reihe 19, Nummer 22
Felix BischofPolitiker21 Mai 191229 November 1984Gruppe 16, Reihe 5, Nummer 2
Karl DallerPolitiker
Beamter
22 Oktober 193326 März 2010
Hermine DasovskyGastwirtin13 März 19038 Juni 1964Gruppe 2, Reihe 6, Nummer 6
Karl HengelmüllerPolitiker29 März 192829 Oktober 2010Gruppe 1, Reihe 22, Nr. 2
Maria HirschlerPolitikerin27 Juni 191030 Dezember 1996Gruppe F, Nr. 18
Karl HofmannKaufmann
Politiker
7 Oktober 184227 November 1919Gruppe A, Nummer 106
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 176
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 48 ff.
  • Edith Müllbauer: XXII. Donaustadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 22), S. 34
  • Martin Pollner: Zwei miteinander verwechselte Wiener Künstler. In: Wiener Geschichtsblätter 72/1 (2017), S. 57, Abschnitt: Kirchliche Neuwerke.

Weblinks

Referenzen

  1. Martin Pollner: Zwei miteinander verwechselte Wiener Künstler. In: Wiener Geschichtsblätter 72/1 (2017), S. 57, Abschnitt: Kirchliche Neuwerke.