Anna Goldsteiner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Goldsteiner, Anna
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Stubenvoll, Anna
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  369623
GNDGemeindsame Normdatei 1331873053
Wikidata Q560637
GeburtsdatumDatum der Geburt 17. Juni 1899
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 5. Juli 1944
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Taglöhnerin, Widerstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Widerstandsbewegung
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 6.09.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40
  • 8., Landesgerichtsstraße 9A-11 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anna Goldsteiner, * 17. Juni 1899 Wien, † 5. Juli 1944 Wien, Taglöhnerin, Widerstandskämpferin.

Biografie

Anna Goldsteiner (geborene Stubenvoll) war die Tochter der ledigen Hilfsarbeiterin Maria Stubenvoll und wuchs in Wien im Findelhaus und bei Pflegefamilien auf. Weiteres ist über ihre Kindheit und Ausbildung nicht bekannt.

1924 heiratete sie den Hilfsmonteur Johann Goldsteiner und übersiedelte zu ihm ins niederösterreichische Pulkau. Das Ehepaar hatte vier Kinder: Johann (1924–2008), Franz (1925–1990), Rudolf (1927–1958) und Ernst (1928–1957). Während Anna Goldsteiner in Pulkau blieb und unter anderem als Taglöhnerin, Bedienerin und im Postamt arbeitete, nahm ihr Ehemann 1943 in Eckernförde (Norddeutschland) eine Stellung an. Im August 1943 kehrte Anna Goldsteiner nach einem Besuch von dort zurück. Sie berichtete ihrem jüngsten Sohn Ernst – die anderen Kinder waren bereits zum Militärdienst eingezogen – von abgeworfenen britischen Flugblättern, die ein nahendes Kriegsende angekündigt hätten. Eventuell angespornt dadurch gründet dieser mit Freunden die antinazistische Jugendgruppe "Ewig treu mein Österreich", die auch Anna Goldsteiner als einzige Erwachsene aktiv unterstützte. Mitglieder der Widerstandsgruppe, die sich selbst "Schlurfs" nannten, entfernten etwa NS-Propagandaanschläge, versuchten – erfolglos – Waffen zu beschaffen und warben um weitere Anhänger.

Am 1. November 1943 wurde Anna Goldsteiner gemeinsam mit ihrem Sohn Ernst und dessen Freunden Friedrich Blauensteiner (geboren 1927), Franz Frischauf (geboren 1927) und Johann Zahlbruckner (geboren 1927) verhaftet. Anna Goldsteiner wurde zunächst in Pulkau verhört und anschließend nach Znaim in Untersuchungshaft überstellt. In Wien fand schließlich der Hauptprozess statt, bei dem am 17. April 1944 Anna Goldsteiner zum Tod und die vier Jugendlichen zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden. In einem darauffolgenden Nebenprozess wurden weitere, vom Gericht als Sympathisanten der Gruppe "Ewig treu mein Österreich" bezeichnete Jugendliche verurteilt.

Anna Goldsteiners Hinrichtung fand am 5. Juli 1944 im Landesgericht statt. Sie ist am Wiener Zentralfriedhof im Ehrenhain der Gruppe 40 begraben. Die Gruppe 40 – seit 2013 als nationale Gedenkstätte deklariert – beherbergt unter anderem die Gräber der im Wiener Landesgericht hingerichteten Widerstandskämpfer*innen. Im Landesgericht Wien erinnert die Gedenkstätte für die Opfer der NS-Justiz an Anna Goldsteiner.

Quellen

Literatur

Weblinks