Anton Klein (Umweltschützer)

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Klein, Anton
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  365795
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Juli 1925
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 2. Mai 2013
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Polizeibeamter, Umweltaktivist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 3.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
BestattungsdatumDatum der Bestattung  14. Mai 2013
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 180, Reihe 4, Nummer 1
  • 22., Steigenteschgasse 94 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anton Klein, * 22. Juli 1925 Wien, † 2. Mai 2013, Polizeibeamter, Umweltaktivist.

Biografie

Anton Klein wurde am 22. Juli 1925 in Wien geboren und wuchs in Erdberg auf. Durch die Nähe zum Donaukanal wurde schon früh sein Interesse am Lebensraum Wasser geweckt und bereits im Volksschulalter bekam er sein erstes Aquarium. Als 18-Jähriger wurde der gelernte Werkzeugmacher in die Wehrmacht eingezogen. Nach dem Krieg ging er zur Polizei und leistete zunächst südlich von Wien seinen Dienst, später war er als Rayonsinspektor bei der Sicherheitswache Mannswörth im Kommissariat Schwechat tätig.

Seine Freizeit verbrachte Anton Klein gerne mit Naturbeobachtungen und Freitauchversuchen mit Freunden am Freudenauer Winterhafen. Sein Vorbild war der damals sehr populäre Tauchpionier Hans Hass. 1958 berichtete Klein in der Zeitung des Österreichischen Naturschutzbundes "Natur-und Land" über seine Beobachtung von drei Silberreihern, die ihm bei einer Fahrradstreife aufgefallen waren – seine erste Veröffentlichung. Ab den 1960er Jahren beschäftigte sich Klein intensiver mit tropischen Zierfischen und betrieb Zuchtaquarien, die in den Lokalitäten des Aquarienvereins "Zierfischfreunde Donaustadt" untergebracht waren. 1968 wurde er Schriftführer dieses Vereins, im darauffolgenden Jahr gründete er die Vereinszeitschrift "Das Steckenpferd – Fibel für Aquarianer und Terrarianer“.

1969 wandte sich Anton Klein in einem Brief an Bürgermeister Marek und wies darauf hin, dass in Wien zahlreiche Tümpel verlandeten oder zugeschüttet wurden. Das daraus resultierende Gespräch mit zuständigen Rathausbeamten verlief aus Kleins Sicht wenig erfolgreich, weshalb er sich an die Medien und an Bundeskanzler Kreisky wandte. Mittlerweile war Kleins Engagement als Umweltschützer stärker geworden und mit dem Slogan "Die Lobau darf nicht sterben" setzte er sich für die Erhaltung dieses durch Industrialisierung bedrohten Überschwemmungsgebiets ein. Größere Aufmerksamkeit erhielt er für sein Anliegen durch Auftritte in der ORF-Diskussionssendung "In eigener Sache" und es gelang ihm, prominente Unterstützerinnen und Unterstützer zu gewinnen. Wenngleich in Folge Teile der Lobau von Industrieland in Grünland rückgewidmet wurden, ging das für Anton Klein nicht weit genug: Im Jänner 1974 forderte er in einem Interview in der Kronen-Zeitung die Errichtung eines Nationalparks. Die offizielle Gründung des Nationalparks Donau-Auen erfolgte am 27. Oktober 1996.

1972 eröffnete Anton Klein im Kellerlokal des Aquarienvereins eine "Lobau -Ausstellung", die ab 1975 als "Lobau-Museum" im vom Forstamt der Stadt Wien zur Verfügung gestellten sogenannten "Adjunkten-Schlössl in der Oberen Lobau untergebracht war. Das Museum, das auch von ihm geleitet wurde, existierte bis 2009.

Klein setzte sich nicht nur für den Erhalt der Lobau ein, sondern war auch ein passionierter Radfahrer, der bereits in den frühen 1970er Jahren darauf hinwies, dass vorhandene Radwege zerstört und Radfahrende bei der Erschließung neuer Verkehrswege nicht inkludiert seien. Er rief zu einer Fahrrad-Demo auf, die am 17. September 1972 tatsächlich stattfand.


Literatur