Antonkirche (15)
48° 11' 58.14" N, 16° 19' 48.88" E zur Karte im Wien Kulturgut
Antonkirche (15., Pouthongasse 18; Pfarr- und Anstaltskirche; heiliger Antonius von Padua).
Der französische Lazaristenpater Bartholomäus Touvre hatte nach seiner Ankunft in Wien in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts den Bau einer Kirche sowie eines Hauses für entlassene weibliche Sträflinge betrieben; der Plan konnte erst nach seinem Tod realisiert werden. 1887 wurde (nach Gründung des St.-Antonius-Asylvereins) ein Asylheim errichtet (Betreuung durch die "Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul", deren Stammhaus sich in Graz befindet), 1893 entstand nach Plänen von Ludwig Zatzka die Kirche im Stil der Neuromanik (Weihe am 27. August durch Weihbischof Eduard Angerer). Das Anstaltgebäude wurde 1898, die Kirche 1904 (nach Entwürfen von Anton Korneisl) erweitert, die Orgel am 6. Juli 1913 geweiht. Aus dem Asylheim entwickelte sich ein Altersheim für arme und kranke Frauen. Seit 1. Juli 1939 ist die Antonkirche Pfarre; seit 1966 zogen sich die Lazaristen und die Barmherzigen Schwestern etappenweise zurück, seit 1. Juli 1972 wird die Pfarre von Priestern der Erzdiözese Wien betreut.
Das Heim wurde 1970 abgerissen (Neubau eines Wohnhauses).
Die ehemals katholische Antoniuskirche wurde 2014 an den rumänisch-orthodoxen Metropoliten für Mitteleuropa, Serafim (Joanta) übergeben (siehe: Kirche zum Heiligen Antonius (Rumänisch-Orthodox)).
Literatur
- Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 319
- Felix Czeike: XV. Rudolfsheim-Fünfhaus. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 15), S. 40
- Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 219 f.