August Sicard von Sicardsburg

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Gedenktafel für August Siccard von Siccardsburg und Eduard van der Nüll, Schadekgasse 4 (Aufnahme: Juni 2018)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Sicard von Sicardsburg, August
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Siccard von Siccardsburg, August
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16985
GNDGemeindsame Normdatei 118765108
Wikidata Q78968
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. Dezember 1813
GeburtsortOrt der Geburt Budapest
SterbedatumSterbedatum 11. Juni 1868
SterbeortSterbeort Weidling, Niederösterreich
BerufBeruf Architekt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 24.09.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Grinzing
Grabstelle Gruppe MA, Nummer 62
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab
BildnameName des Bildes Schadekgasse 4. June 2018.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Gedenktafel für August Siccard von Siccardsburg und Eduard van der Nüll, Schadekgasse 4 (Aufnahme: Juni 2018)

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August Sicard von Sicardsburg, * 6. Dezember 1813 Budapest, † 11. Juni 1868 Weidling bei Wien, Niederösterreich, Architekt.

Biografie

August Sicard von Sicardsburg studierte in Wien, begab sich 1839-1843 auf Reisen und erhielt 1843 eine Professur der Architektur an der Akademie der bildenden Künste; in der Folge arbeitete er eng mit seinem Freund Eduard van der Nüll zusammen (das erste gemeinsame Werk war das Ständehaus in Pest [seit 1873 Budapest]); in dieser Arbeitsgemeinschaft besorgte van der Nüll den künstlerisch-entwerfenden, Sicardsburg den technischen und geschäftlichen Teil. In Wien errichteten Sicardsburg und van der Nüll 1843-1846 den Schutzengelbrunnen, 1846/1847 das Sophienbad (3), 1847 das Carltheater (Leopoldstädter Theater, sub 2), 1849-1855 den Mitteltrakt des Arsenals, 1866/1867 das (erste) Haashaus und 1867/1868 das Larisch-Moennich-Palais, zugleich aber 1861-1869 ihr Hauptwerk, die Oper (mit den Opernbrunnen), die am tragischen Abschluss ihres Wirkens steht; die Kränkung darüber, dass der Opernbau einer gehässigen Kritik unterzogen wurde, trieb van der Nüll zum Selbstmord.

Das Werk des Architektenpaars, insbesondere die Oper, steht am Höhepunkt des Romantischen Historismus, verkörpert aber auch den allmählichen Wandel zu strengeren Idealen hin; die von Sicardsburg und Van der Nüll verfochtenen liberal-romantischen Kunstideale vertrugen keine nationalistische oder sonstige Einengung und wurden daher von seiten der Stilspezialisten zurückgedrängt, weshalb zunehmend private und öffentliche Kritik einsetzte. Unter den Schülern war es insbesonders Carl von Hasenauer, der das Andenken an Sicardsburg und Van der Nüll nicht in Vergessenheit geraten ließ. 1861/1862 war Sicardsburg (erster) Vorstand des Künstlerhauses (Mitglied ab 1861; vorher Mitglied des Albrecht-Dürer-Vereins), 1865-1867 Leiter einer Spezialschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste (zu seinen Schülern gehörte unter anderem August Weber). Sicardsburg starb an Tuberkulose, die ihn in den letzten Lebensmonaten zur Untätigkeit verurteilt hatte.

Die Schreibweise "Siccard von Siccardsburg" wurde vom Kunsthistorischen Institut der Universität Wien (seit den Forschungen von Renate Wagner-Rieger), unabhängig davon von Walter Krause und von Felix Czeike als unrichtig erkannt (wie dies auch aus Autographen des Architekten [unter anderem im Wiener Stadt- und Landesarchiv] hervorgeht). In diesem Lexikon wurde daher grundsätzlich die Schreibweise "Sicard" gewählt (ausgenommen die amtliche Straßenbenennung).

Ehrungen: Gedenktafel (6., Schadekgasse 4) von Ilse Pompe-Niederführ, enthüllt 25. Mai 1957. Benennung der Siccardsburggasse (sic!).

Quellen

Literatur

  • Walter Krause: August Sicard von Sicardsburg. In: Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 22.01.1993, S. 3 f.
  • Renate Wagner-Rieger. In: Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 289 ff.
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 1, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 7, Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 8/1 (Oper)
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 31
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1), Register
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 255 f.
  • Heinrich Srbik / Reinhold Lorenz: Die geschichtliche Stellung Wiens 1740-1918. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1962 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 1), Register
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 281
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950


August Sicard von Sicardsburg im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks