Barockoper
Die erste Opernaufführung am Wiener Hof fand 1625 statt.
Die Kunstgattung der Oper kam aus Italien nach Österreich (daher italienische Gesangssprache). Unter Ferdinand III. wurde die Oper ab den 40er Jahren des 17. Jahrhunderts zum fixen Bestandteil höfischer Festivitäten (beispielsweise 1641 "Il ritorno d'Ulisse in patria" von Claudio Monteverdi).
Die Blütezeit der Oper fällt in die Regierungszeit Leopolds I. (1658-1705); Marcantonio Cesti komponierte 1667 für ihn die stilprägende Festoper "II pomo d'oro" ("Der goldene Apfel" [nach der antiken Sage des Paris]), die der Kaiser 1668 anläßlich des 17. Geburtstags seiner Gattin Margarita Teresa in der Inszenierung von Lodovico Burnacini in dem von diesem 1666-1668 erbauten Opernhaus aufführen ließ (das bedeutendste musiktheatralische Ereignis des 17. Jahrhunderts, das durch seinen Prunk in ganz Europa gebührende Beachtung fand). Auch die 1674 bei Hof aufgeführte Oper "II fuoco eterna" ("Das Feuer der Vesta") von Antonio Draghi ist zu nennen. 1683 fiel das Opernhaus der Türkenbelagerung zum Opfer. Karl VI. ließ an derselben Stelle ein neues Haus nach Plänen des Theaterarchitekten Francesco Galli-Bibiena errichten, doch wurde auch der Park der Favorita für glanzvolle Aufführungen verwendet. Die Dominanz italienischer Opernkomponisten wurde erst durch Gluck und nachfolgend von Mozart gebrochen, die einen neuen Opernstil nördlich der Alpen einleiteten.
Literatur
- Christian Brandstätter: Stadtchronik Wien. 2000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien [u.a.]: Brandstätter 1986, S. 126
- Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Register
- Verena Keil-Budischowsky: Die Theater Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1983 (Wiener Geschichtsbücher, 30-32), S. 39 ff.