Basteipromenade

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Nach der Ersten Türkenbelagerung erhielt Wien eine nach dem Vorbild italienischer Renaissancefestungen konzipierte Basteienbefestigung (Bastei), die um 1560 im wesentlich vollendet war. Die Basteien durften von Zivilisten nicht betreten werden. Allmählich entstanden auf den die Basteien verbindenden Kurtinen Basteihäuser (nachweisbar ab 1625), die den Wachsoldaten (Stadtguardia) überlassen wurden. Nach der Auflösung der Stadtguardia durch Maria Theresia (1741) gingen die Basteihäuser in den Besitz von Privatpersonen über. Noch unter Maria Theresia mußten Bürger, die auf den Basteien promenieren wollten, Erlaubnisscheine besitzen; diese Beschränkung wurde von Joseph II. aufgehoben. Nachdem die abziehenden französischen Truppen 1809 unter anderem die Außenwerke der Burgbastei gesprengt hatten, erkannte man deren militärische Bedeutungslosigkeit. Man begann nun die Basteien durch Anpflanzung von Alleen zu verschönern. Als Franz I. 1817 den Festungscharakter aufhob und Wien lediglich „geschlossene Stadt" blieb, entwickelten sich die Basteien zur „Modepromenade" der Bevölkerung. Vor der Burg kam es zu einer kleinen Stadterweiterung (Burggarten, Äußeres Burgtor, Cortisches Kaffeehaus, Ochsenmühle, Volksgarten).

Literatur

  • Rudolf Till: Die Basteien in zeitgenössischen Schilderungen. In: Wiener Geschichtsblätter 14 (1959), S. 3 ff.