Berthold Ignaz Fröschel
Berthold Ignaz Fröschel, * 7. Juni 1813 Weinsteig (heute Teil der Gemeinde Großrußbach, Niederösterreich), † 17. August 1882 Klosterneuburg, Priester, Politiker.
Biografie
Der Weinviertler Berthold Fröschel trat nach Ausbildung an der Stiftslehranstalt Klosterneuburg 1833 in das Chorherrenstift Klosterneuburg ein, wo er 1838 die Priesterweihe empfing. Von 1838 bis 1840 wirkte er als Aushilfspriester in Stoizendorf (Waldviertel), dann in gleicher Funktion in Heiligenstadt bei Wien. 1876/1877 war er als Hofkaplan am Sitz des Herzogs Karl Ludwig II. von Parma in Lucca tätig. Die in Aussicht genommene Bestellung zum Bischof eines oberitalienischen Bistums scheiterte an der Revolution 1848.
1851 übernahm Fröschel in Klosterneuburg das Amt des Novizenmeisters und unterrichtete Dogmatik an der Hauslehranstalt des Stiftes. 1855 bis 1869 wirkte der Priester als Pfarrer in Sievering bestellt, danach als Pfarrer von Korneuburg. Hier fungierte er auch als Dechant des Dekanats Stockerau. Im August 1871 wurde er zum Propst des Stifts Klosterneuburg gewählt. Hier ließ er die unter seinem Vorgänger Adam Schreck begonnene Wiederherstellung des Kreuzgannges weiterführen und initiierte 1879 eine Restaurierung und Neugestaltung des Innenraums der Stiftskirche.
Von 1879 bis zu seinem Tod gehörte der Ordenspriester außerdem als Vertreter des niederösterreichischen Großgrundbesitzes dem Abgeordnetenhaus des Reichsrates an, wo er sich dem Zentrums-Klub anschloss.
1894 wurde die Fröschelgasse in Untersievering nach ihm benannt.
Literatur
- Wiener Allgemeine Zeitung, 22.11.1882, S. 5
- Das Vaterland, 25.8.1882, S. 1-2