Carl Auer-Welsbach

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Carl Auer-Welsbach
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Auer-Welsbach, Carl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Auer-Welsbach, Karl Freiherr von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Freiherr, Dr. phil.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  28147
GNDGemeindsame Normdatei 118651013
Wikidata Q89390
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. September 1858
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 4. August 1929
SterbeortSterbeort Meiselding
BerufBeruf Chemiker, Erfinder
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 15.12.2023 durch WIEN1.lanm08jan
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Hietzinger Friedhof
Grabstelle
BildnameName des Bildes Carl Auer-Welsbach.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Carl Auer-Welsbach
  • 1., Seilerstätte 8 (Geburtsadresse)
  • 4., Theresianumgasse 25 (Wohnadresse)
  • 4., Wiedner Hauptstraße 69 (Wohnadresse)
  • 4., Wiedner Hauptstraße 57 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Wilhelm Exner Medaille (Verleihung: 1921)
  • Siemens-Ring (Verleihung: 1920)

Carl (1901 Freiherr von) Auer-Welsbach, * 1. September 1858 Wien, 4. August 1929 Schloss Welsbach bei Meiselding, Kärnten, Chemiker, Unternehmer.

Biografie

Carl Auer-Welsbach war der Sohn des Direktors und Reorganisators der k. k. Hof- und Staatsdruckerei Alois Auer-Welsbach. Er maturierte 1877 an der Josefstädter Realschule und studierte 1878 bis 1880 an der Technischen Hochschule Chemie. 1882 promovierte er in Heidelberg zum Dr. phil., wo er bei Robert Wilhelm Bunsen Vorlesungen hörte. An der Universität Wien war er anschließend als Assistent bei Professor Adolf Lieben tätig und setzte die in Heidelberg aufgenommenen Untersuchungen seltener Erden fort.

1885 erfand Carl Auer-Welsbach das Gasglühlicht, das er 1891 mit Ludwig Camillo Haitinger durch Einführung des Thorium-Cer-Glühkörpers, der rein weißes Licht gab, verbesserte. Der "Auerstrumpf" konnte ab 1892 in Atzgersdorf fabriksmäßig hergestellt werden. Schon 1891 belieferte er das Wiener Operncafé als erstes öffentliches Lokal mit seinen Auer-Brennern für Gaslaternen. In der Folge bestellte auch die Stadtverwaltung seine Brenner, und in den meisten europäischen Ländern entstanden Gasglühlichtgesellschaften. Auers-Welsbachs eigenes Unternehmen erzeugte für diese die Imprägnierungsflüssigkeit.

1898 konstruierte Auer-Welsbach die Osmium-Fadenlampe und revolutionierte mit dieser neuerlich das Beleuchtungswesen, als es ihm gelang, das teure Metall Osmium durch Wolfram zu ersetzen. Im Zuge von Experimenten der Abfallprodukte bei der Herstellung von Glühstrümpfen mit Legierungen der seltenen Erden entdeckte er deren leichte Entzündbarkeit, die ihn zur Erfindung des Cer-Eisens führte. 1903 ließ er sich dieses "Auermetall" patentieren, das als Feuerstein in Taschenfeuerzeugen seine wichtigste Verwendung finden sollte. In den 1898 von Auer-Welsbach gegründeten Treibacher Chemischen Werken wurde ab 1903 die Produktion von Mischmetallen und Zündsteinen aufgenommen und seit 1907 stellte man automatische Feuerzeuge her.

Zu Auer-Welsbachs wissenschaftlichen Hauptarbeitsgebieten zählten radioaktive Stoffe und die Seltenerd-Elemente, beispielsweise entdeckte er die vier Elemente Neodym, Praseodym, Ytterbium (Aldebaranium) und Lutetium (Cassiopeium). Außerdem betätigte er sich auf den Fachgebieten der Fotografie, der Botanik und der Vogelkunde.

Carl Freiher von Auer-Welsbach war Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Ehrendoktor der Hochschulen Wien, Graz und Karlsruhe sowie der Universitäten Freiburg und Graz. 1901 wurde er von Kaiser Franz Joseph I. in den Freiherrenstand erhoben.

Er wohnte im 4. Bezirk von 1868 bis 1898 in der Theresianumgasse 25, von 1899 bis 1902 in der Wiedner Hauptstraße 69 und von 1903 bis 1925 in der Wiedner Hauptstraße 57. Danach zog er sich auf sein Schloss in Kärnten zurück, in dem er sich ein Forschungslaboratorium eingerichtet hatte.

Nach dem Chemiker und Unternehmer wurden die Auer-Welsbach-Gasse, der Auer-Welsbach-Park und die Auer-Welsbach-Straße benannt, im 9. Wiener Gemeindebezirk steht das Auer-Welsbach-Denkmal.

Quellen

Literatur

  • Roland Adunka/Mary Virginia Orna: Carl Auer von Welsbach. Chemist, Inventor, Entrepreneur. Heidelberg: Springer 2018
  • Michael Horowitz: Der Herr des Lichts und sein glühender Strumpf. In: Die Presse, 29.07.2018
  • Der Forscher mit Geschäftssinn. In: derstandard.at, 31.08.2008 [Stand: 30.08.2008]
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1970, S. 337 f.
  • Maria Habacher: Österreichische Erfinder. Werk und Schicksal. Wien: Bergland-Verlag 1964 (Österreich-Reihe, 226/228), S. 87 ff.
  • Josef Mayerhöfer: Lexikon der Geschichte der Naturwissenschaften. Biographien, Sachwörter und Bibliographien. Wien: Hollinek 1959−1972
  • Josef Mentschl: Österreichische Wirtschaftspioniere. Wien: Birken Verlag 1959, S. 130 ff.
  • Rudolf Elmayer: Mehr Licht! Ein Auer von Welsbach-Roman. Hamburg / Wien: Zsolnay 1958
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815−1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954−lfd.
  • Eugen Schmahl: Carl Auer von Welsbach. Ein Abschnitt aus der Geschichte der Textiltechnik. München: Oldenbourg 1952
  • Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, S. 122 ff.
  • Rudolf Schmidt: Das Wiener Künstlerhaus. Eine Chronik 1861−1951. Wien: Gesellschaft Bildender Künstler Wiens 1951, S. 89
  • Franz Sedlacek: Carl Auer Freiherr von Welsbach. Wien: Springer 1934 (Blätter für Geschichte der Technik 2/1934)
  • Neue österreichische Biographie. 1815−1918. Band 7. Wien [u. a.]: Amalthea-Verlag 1929
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 179

Weblinks