Theresianumgasse
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Daten zum Objekt
48° 11' 30.82" N, 16° 22' 29.10" E zur Karte im Wien Kulturgut
Theresianumgasse (4, Wieden), benannt (1862) nach dem Theresianum; Anfang des 18. Jahrhunderts ein Feldweg, wurde die Gegend 1826 parzelliert und anschließend verbaut; 1846 noch Feldgasse. Die Theresianumgasse bildet eine Grenze zwischen dem Belvedere- und dem Karolinenviertel und besitzt an ihrer Südseite repräsentative Miethäuser und Palais.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-19 und gerade ONr. 2-14: Pfarre St. Karl; Rest: Pfarre Paulaner
- ab 1866: Pfarre St. Elisabeth
- ab 1906: ungerade ONr. ab 1: Pfarre St. Elisabeth; gerade ONr. ab 2: Pfarre St. Karl
Gebäude
- Nummer 5: Wohnhaus, errichtet 1907 nach Plänen von Franz Krauss und Josef Tölk, nach 1945 durch Neubau ersetzt
- Nummer 16-18: 1871-1851 Palais Nathaniel Rothschild (abgerissen), heute Adolf-Czettel-Bildungszentrum und Theater Akzent
- Nummer 21: Schenkpalais (Palais Adolf Ritter von Schenk; Spanische Botschaft).
- Nummer 23: Probstpalais (Palais Karl Probst); viergeschossige Fassade mit einem im Korbbogen vorspringenden Erker. Figural reich geschmückte Atelierfenster in der Mansarde, figuraler Schmuck von Theodor Friedl.
- Nummer 27: Böhlerpalais (Palais Friedrich Böhler).
- Nummer 31 (Viktorgasse 2): Nuntiaturgebäude.
- Nummer 33: Hohenlohepalais; zweigeschossiges frühhistoristisches Palais in Formen der Neorenaissance (15achsiger Straßentrakt mit flachem Mittelrisalit und Portal-Balkon-Gruppe), erbaut 1831/1832 von Anton Grünn, umgestaltet und neu fassadiert 1861/1862 durch Carl Tietz für Konstantin Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst. Die Gartenfront wurde 1874 in dem für Wien seltenen französischen Barockstil des 17. Jahrhunderts gestaltet.
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 197
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 408 ff.
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20). S. 167