Carl Schwender der Ältere

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schwender, Carl der Ältere
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Schwender, Karl Ludwig
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  15154
GNDGemeindsame Normdatei 103349450X
Wikidata Q60822047
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. März 1808
GeburtsortOrt der Geburt Neunkirchen (Bad Mergentheim, Deutschland)
SterbedatumSterbedatum 2. Dezember 1866
SterbeortSterbeort Rudolfsheim, Niederösterreich (heute Wien 15)
BerufBeruf Gastwirt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle Nummer 194
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  historisches Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Carl Schwender der Ältere, * 28. März 1808 Neunkirchen (Bad Mergentheim, Deutschland), † 2. Dezember 1866 Rudolfsheim, Niederösterreich (heute Wien 15), Besitzer eines Vergnügungsetablissements.

Kam 1833 aus Karlsruhe als Gasthausbursch nach Wien und arbeitete eine Zeitlang im Paradeisgartel als "Markeur" (Zahlkellner). Danach pachtete er zuerst von der Freifrau Pereira-Arnstein den zu deren Schloss (15) gehörenden Kuhstall, ein langgestrecktes Gebäude, in dem er 1835 ein Kaffeehaus einrichtete. Ende der dreißiger Jahre, als er nach Parzellierung des Schlossbesitzes 1835 einen Kuhstall samt einem Teil des Schlossgartens gepachtet beziehungsweise später erworben hatte, gründete er dort zunächst ein Kaffeehaus, dann ein Sommerrestaurant und eine Bierhalle, schließlich ein Vergnügungslokal (Schwenders Vergnügungsetablissement), das mehrfach erweitert wurde (die letzte Erweiterung, den Bau des Harmoniesaals, erlebte er nicht mehr). Anfang der sechziger Jahre erwarb er im Lizitationsweg einen alten, ausgedehnten Herrschaftsbesitz in Hietzing und gestaltete diesen unter Einsatz bedeutender finanzieller Mittel zu einem erstrangigen Sommervergnügungsetablissement aus (Neue Welt), das bald nach seinem Tod verkauft wurde.

Das Etablissement in Braunhirschen übernahm nach des Vaters Tod Carl Schwender der Jüngere; er führte neben den Haus-, Masken- und Lumpenbällen auch Bürgerbälle (in Alltagskleidung) und Bauernbälle (in Dirndln und Lederhosen) ein. Nach einem erfolgreichen Jahrzehnt starb Schwender der Jüngere 1876; seine Witwe Anna (mit Johann Silberbauer nochmals verheiratet) konnte die Betriebe nur mühsam weiterführen; der Bauzustand begann sich langsam zu verschlechtern, weil kein Geld für die Instandhaltung aufgebracht werden konnte; 1898 musste das Etablissement gesperrt werden. Nach dem Abbruch wurden Wohnviertel errichtet. Schwendergasse

Carl Schwenders Grab auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf, in der auch sein Sohn bestattet ist, wurde 2021 als Historisches Grab mit Inobhutnahme gewidmet.


Literatur

  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 669 ff., Register
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Rudolfsheim-Fünfhaus. Zwischen Wienfluß und Schmelz. Wien: Mohl 1978, S. 119 ff.
  • Hertha Wohlrab: Penzing und Rudolfsheim-Fünfhaus. Zaltbommel: Europ. Bibliothek 1991 (Wien in alten Ansichtskarten), S. 103
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 337 f., S. 377
  • Operette in Wien. Ausstellungs-Katalog. [Gesamtl. u. Hrsg. d. Katalogs: Josef Mayerhöfer. Bearb. d. Katalogs: Alfred Koll ...]. Wien: Österr. Theatermuseum 1979 (Biblos-Schriften, 107)
  • Eise Spiesberger. In: Festschrift Bundesrealgymnasium Henriettenplatz Wien 15. 1872-1972. Wien: Bundesrealgymnasium Henriettenplatz 1972, S. 5 ff., 27 ff.