Carlo Mechetti
Mechetti Carlo, * 1747/1748 Lucca, Toskana, † 30. Jänner 1811 Stadt 1165 (Hölzisches Haus am Spitalplatz; 1, Lobkowitzplatz 3, Spiegelgasse 25; Grabstein in der Penzinger Kirche), Kunst- und Musikhändler.
Über seine Jugendzeit ist nichts bekannt; er stand mit dem 1765 als Großhandlungsbuchhalter nach Wien gekommenen Giovanni Batista Malfatti in Verbindung. Ab 1770 war Mechetti rund zwölf Jahre Haushofmeister bei Karl Graf Colloredo, dann elf Jahre bei Carl Graf Clairfait. Dank der während dieser Tätigkeit geknüpften Kontakte gelangte er zu Wohlstand; so kaufte er 1790 eine wertvolle Kupferstichsammlung (Dürer, Rembrandt, Callot und andere) um 25.000 Gulden von Zarin Katharina II. und bot sie in Wien, wo er ab dieser Zeit lebte (1, Lobkowitzplatz 3), zum Verkauf an. Bis 1797 bot er seine Waren in einer Markthütte an. Am 19. Juli 1798 erhielt er die Befugnis für eine Kunst-, Alabaster- und Musikhandlung, die er nahe seinem Wohnhaus im Bürgerspitalzinshaus eröffnete; er handelte hauptsächlich mit Alabastergegenständen und Kupferstichen. Mechetti brachte auch die Walzenklaviere nach Wien. Am 1. März 1807 nahm er seinen Neffen Pietro Mechetti als öffentlicher Gesellschafter der nunmehrigen Firma "Carlo Mechetti e Nipote" auf, der ab 1798 bei ihm arbeitete und den er 1807 adoptierte. 1810 gründete er mit Pietro einen Musikverlag.
Literatur
- Max Kratochwill: Der Kunsthändler Carlo Mechetti. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 14 (1958), S. 85 ff. (* um 1745)
- Friedrich Slezak: Beethovens Wiener Originalverleger. Wien: Deuticke 1987 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 17), S. 65 f.