Chana Mindel Tencer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Tencer, Chana Mindel
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Tencer, Hanna; Kornmehl, Hanna
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  65147
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 19. Juli 1910
GeburtsortOrt der Geburt Przecław (Galizien)
SterbedatumSterbedatum unbekannt
SterbeortSterbeort Auschwitz
BerufBeruf
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri


  • 2., Ausstellungsstraße 33 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Chana Mindel Tencer, * 19. Juli 1910 Przecław (Galizien), † Auschwitz.

Biografie

Chana Mindel Tencer wurde am 19. Juli 1910 als Hanna Kornmehl in Przecław geboren und ist die Schwester der im Zweiten Weltkrieg in Österreich tätigen Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus Ester Tencer (* 1. April 1909, † 1990 Wien). Ihr Vater war Rabbiner und verstarb 1927. Chana Tencer hatte neben Ester noch drei weitere Schwestern, Chaja (* 11. Dezember 1912, † Auschwitz), Hella und Saly, sowie einen Bruder, Nathan Tencer, der nach dem Tod des Vaters Rabbiner wurde.

Die unpolitische und deutschsprechende Familie, die aufgrund des Ersten Weltkriegs aus Galizien geflohen war, lebte seit 1914 in einem Doppelhaus in Wien 2., Ausstellungsstraße 33. Nach dem "Anschluss" konnte die Mutter Sifra Alte Kornmehl (* 7. Jänner 1884) mithilfe von Personaldokumenten (dabei Namensänderung in Tencer), die eine belgische Tante besorgt hatte, mit den jüngeren Töchtern Chaja, Hella und Saly nach Antwerpen flüchten, während die beiden älteren Töchter noch bis Jänner 1939 in Wien blieben und dann nachkamen. Nathan Tencer war bereits im März 1938 die Flucht in die USA gelungen, von wo aus er die Familie finanziell unterstützte und wo er im hohen Alter starb.

Nach der Besetzung Antwerpens durch die Deutsche Wehrmacht am 10. Mai 1940 floh die Familie zunächste nach Lille in Frankreich, wo sie von deutschen Soldaten aufgegriffen und wieder nach Antwerpen zurückgebracht wurde. Dort wurden sie in ein Judenregister aufgenommen und am 19. April 1943 wurde Chana Tencer zusammen mit ihrer Mutter Sifra und ihrer Schwester Chaja zuerst in das Durchgangslager Malines und schließlich in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo sie ermordert wurden. Das Todesdatum ist nicht bekannt.

Die im Widerstand tätige Ester Tencer wurde nach siebenmonatiger Einzelhaft am 5. November 1943 ebenfalls nach Auschwitz deportiert, überlebte den Holocaust und starb in Wien. Ihre Schwester Hella heiratete in den Niederlanden und lebte ab 1940 in der Schweiz, wo sie ebenfalls überlebte. Zur jüngsten Schwester Saly gibt es keine Angaben.

Quellen

Literatur