Denkmal Für das Kind - Rettung jüdischer und nichtjüdischer Kinder 1938
48° 11' 48.99" N, 16° 20' 16.31" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 14. März 2008 wurde von Infrastrukturminister Werner Faymann in der Kassenhalle des Wiener Westbahnhofs die Skulptur "Für das Kind" enthüllt. Das Denkmal der Bildhauerin Flor Kent soll an die 10.000 mehrheitlich jüdischen Kinder erinnern, die 1938 durch die sogenannten Kindertransporte nach England vor der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime gerettet werden konnten.
Die Inschrift lautet:
Für das Kind - Wien
von Flor Kent
Gewidmet dem britischen Volk in tiefster
Dankbarkeit.
Sie haben die Leben von 10 000 jüdischen und
nicht-jüdischen Kindern gerettet, die
zwischen 1938 und 1939 vor der Verfolgung
der Nazis nach Grossbritannien fliehen
konnten, den sogenannten
„Kindertransporten“
Für die meisten Kinder begann ihre Reise am
Wiener Westbahnhof
"Wer ein einziges Menschenleben rettet,
ist als hätte er die ganze Menschheit
gerettet"
Talmud Sanhedrin
Initiiert wurde das Denkmal von Milli Segal. Der Festakt, für welchen man den 70. Jahrestag des sogenannten "Anschlusses" zum Anlass nahm, wurde begleitet durch das von Burgschauspieler Cornelius Obonya vorgetragene Gedicht "Juden am Bahnhof" von Walter Lindenberg sowie von einem Gebet des damaligen Oberrabbiners der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Paul Chaim Eisenberg. Anwesend waren zudem Gesandte aus Großbritannien, Israel sowie den Niederlanden. Ebenso anwesend war Sam Morris, jenes Kind, das für die Bronzefigur Modell stand und dessen Urgroßmutter Sara Schreiber durch einen Kindertransport gerettet werden konnte.
Literatur
- Faymann bei Mahnmalenthüllung: Zu Gedenken ist unsere Pflicht und Aufgabe [Stand: 15.07.2017]
- Barbara Daser: Wien: Skulptur erinnert an Kindertransporte. In: orf.at, 14.03.2008 [Stand: 15.07.2017]