Deutscher Schulverein
Deutscher Schulverein, ein 1880 auf Anregung von Engelbert Pernerstorfer in Wien gegründeter Verband „zum Schutz des Deutschtums in den Grenz- und Auslandsgebieten" (das heißt zur Aufrechterhaltung der deutschen Sprache), der sich bald zu einem der wichtigsten Propagandaapparate der deutschnationalen Bewegung entwickelte. Die Anhänger Schönerers traten 1886 aus dem Deutschen Schulverein aus und gründeten in Graz einen „Schulverein für Deutsche" (Gründung der „Südmark" in Graz 1886); in Wien gründete Schönerer den „Bund der Deutschen in Niederösterreich" (dessen Tätigkeit sich gegen die Tschechen in Niederösterreich und Wien richtete). Aus dem 1881 in Berlin gegründeten „Allgemeinen Deutschen Schulverein" entwickelte sich der „Verband für das Deutschtum im Ausland" (Dachorganisation der deutschnationalen Schul- und Schutzvereine), dessen Haupttätigkeit sich in Böhmen, Mähren, Schlesien, Kärnten, der Südsteiermark und in Siebenbürgen entfaltete und die Anschlussbewegung unterstützte.
Der Deutsche Schulverein schloß sich 1921 dem Berliner Verband, die „Südmark" 1923 einer „Antisemitischen Kampfgemeinschaft der völkischen Vereine" an. 1925 vereinigten sich die Wiener mit den Grazern zum „Deutschen Schulverein Südmark" (Hauptsitz in Wien, hier rund 60.000 Mitglieder). Die Vereinsfarben waren Schwarz-Rot-Gold. Die ideelle Nachfolge des Deutschen Schulvereins trat 1952 die „Österreichische Landsmannschaft" in Wien an (Organ: „Eckartbote"); auf sprachlichem Gebiet wirkt in ihrem Sinn der Verein „Muttersprache (vormals Deutscher Sprachverein)" mit dem Organ „Wiener Sprachblätter". Siehe Deutschnationale Bewegung.