Die Polizeiverwaltung Wiens

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Die Polizeiverwaltung Wiens
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Die Polizeiverwaltung Wiens

1869 wurde nach Pariser Vorbild ein städtischer Sicherheitsdienst, die "k. k. Sicherheitswache" geschaffen, die in ihren ersten Jahren mit einem schlechten Ruf (Ineffizienz, schlechte Bezahlung und Ausstattung der Wachorgane) zu kämpfen hatte. Möglicherweise war dies eine wesentliche Motivation, die Aktivitäten der Behörde öffentlichkeitswirksam darzustellen.

1875 erschien erstmals der "Bericht des Central-Inspectors der k. k. Sicherheitswache in Wien", der die Jahre 1871 bis 1873 zusammenfassend behandelte. Er ist in fünf Hauptstücke gegliedert: Innere Gebarung (Entwicklung, Struktur, Schulung und soziale Belange des Wachkörpers), Tätigkeit der Wache nach Außen (Amtshandlungen und Auszeichnungen, Kriminalstatistik, Straßenpolizei, Rettungswesen, Sondereinsätze – etwa während Überschwemmungen -, Eskortierungen und Stehposten), einen Sanitätsbericht (Statistik der 1873 bei der Sicherheitswache aufgetretenen Krankheiten), ein viertes Hauptstück ohne Übertitel (lithographische und topographische Arbeiten, photographische Arbeiten, Bau und Betrieb von Polizeitelegraphen, das Gefangenenhaus und ein ausführlicher Sonderbericht zur Wiener Weltausstellung 1873) sowie die 1870 der Sicherheitswache unterstellte Gewölbewache.

Fortgesetzt wurden diese Bericht 1876 und 1877 mit den Jahresbänden "Die Amtsthätigkeit der k. k. Sicherheitswache in Wien" für die Jahre 1874 bzw. 1875. Die Struktur orientiert sich grundsätzlich am ersten Bericht. Neu hinzu treten ab 1874 im zweiten Hauptstück Angaben zur berittenen Polizeiabteilung und im dritten Hauptstück zur ökonomischen Gebarung der Sicherheitswache. Ein Anhang widmet sich der Volkszählung 1875 mit umfangreichem statistischen Material, der im Bericht für 1875 als eigenständiges sechstes Hauptstück (bei weit geringerem Umfang) hinzutritt.

Ab dem Jahrgang 1876 erschienen die Berichte unter dem Titel "Die Polizeiverwaltung Wiens", zusammengestellt und herausgegeben von der Polizei-Direktion Wien. Polizeipräsident Wilhelm Marx von Marxberg äußerte in einem Vorwort 1876 die Hoffnung, dass das publizierte Material nicht nur statistischen Wert, sondern auch "vielfache Anknüpfungspunkte zur Beurtheilung socialer und localer Fragen" biete. Die Berichte sind nunmehr wesentlich gegliederter und weisen zwischen 26 und 32 Abschnitten auf, umfassend die Bereiche Wirkungskreis und Personenstand, Bevölkerung (statistische Angaben zur Häuser- und Bevölkerungszahl und Meldewesen), Pressepolizei, Vereinswesen, ökonomische Gebarung, Passwesen, Dienstbotenwesen, Gewerbepolizei und Hausiererwesen, Verkehrswesen und Lohnfuhrwerk, friedensrichterliche Funktionen (außergerichtliche Klärung etwa von Ehe-, Schuld- oder Wohnungsstreitigkeiten), Verlustanzeigen und Fundwesen, Veranstaltungspolizei (etwa Theater, Bälle, Pferderennen oder Ausstellungen), Dienst bei Eisenbahnen und Dampfschiffen, exekutive Straßenpolizei (Patrouillen, Unfälle usw.), Gesundheitspolizei (inklusive Veterinärpolizei), Rettungswesen, statistische Angaben zu Verbrechen, Vergehen und Übertretungen, Zwangsarbeiten und Fragen der Landstreicherei, Abschiebungen und Wegweisungen, Bettler- und Obdachlosenwesen, statistische Angaben zu Arrestanten, „Verschiedenes“ (etwa Ausstellung von Waffenpässen, Zeugnissen und Dokumenten), Polizei-Agenten, Sicherheitswache, Polizei-Gefangenenhaus, photographische Arbeiten, lithographische Arbeiten, Eskortierungen (auch: "Arrestantenverkehr"), Polizei-Telegraphen und –Telefone, Polizeiblätter sowie die Gewölbewache.

Der Jahresbericht erschien in Folge durchgehend bis 1892. 1893 wurde das Erscheinen eingestellt.

Quellen

Literatur

  • Hermann Oberhummer: Die Wiener Polizei. 200 Jahre Sicherheit in Österreich. Neue Beiträge zur Geschichte des Sicherheitswesens in den Ländern der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie. 2 Bände. Wien: Gerold 1937
  • Franz Schnabl/Harald Seyrl: 133 Jahre Wiener Polizei. Ein reich bebilderter Spaziergang durch die Geschichte der Sicherheitswache. Wien: Echo 2002