Dina Kuhn
Dina Kuhn, * 26. April 1891 Wien, † 28. Mai 1963 Schlierbach/Hessen, Keramikerin, Kunsthandwerkerin.
Biografie
Dina Kuhn war die Tochter von Franz Kuhn, dem Inspektor der k.k. Staatsbahnen und Aloisia, geborene Prawida. Sie studierte von 1912 bis 1919 an der Kunstgewerbeschule, wo sie unter anderem von Franz Cizek (Ornamentale Formenlehre), Koloman Moser (Malerei), Oskar Strnad (Architektur) und Michael Powolny (Keramik) unterrichtet wurde. Für die Wiener Werkstätte, in die sie 1917 eintrat, war sie bereits ab 1916 tätig und entwarf Plakate, Tapeten- und Stoffmuster, Dekore für Ostereier, Bucheinbände sowie zahlreiche Keramikarbeiten. Sie war auch Mitglied im Österreichischen Werkbund. 1923 gründete sie mit Emanuel Iskra und ihrem Bruder ihre eigene Werkstätte, die "Kunstkeramische Werkstätte Dina Kuhn". Um 1924 arbeitete sie für die Porzellanmanufakturen Augarten und Goldscheider und erhielt 1925 bei der Pariser Weltausstellung für ihre Entwürfe die Silbermedaille. 1926 übersiedelte Kuhn nach Neutitschein, wo die Bimini-Werkstätten, eine von Fritz Lampl und Josef Berger aufgebaute Wiener Glaskunst-Manufaktur, ein keramisches Atelier einrichteten, dessen künstlerische Leitung Kuhn bis 1937 innehatte. Im Nationalsozialismus wurde der Betrieb eingestellt und Kuhn fand 1938 als Mitarbeiterin in der Waechtersbacher Keramikmanufaktur in Schlierbach eine Anstellung als Dekorateurin und Modelleurin, die sie ausübte, bis sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Berufsleben zurückzog.
Quellen
- ANNO: Moderne Wohnkultur. In: Moderne Welt, 1931
- ANNO: von Gläsern und Keramiken. In: Moderne Welt, 1929, S. 12–13.
Literatur
- Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hrsg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 236]
- Waechtersbach: Dina Kuhn – Ikone expressionistischer Wiener "Weiberkunst" [Stand: 29.12.2023]
- Wikipedia: Dina Kuhn [Stand: 29.12.2023]