Österreichischer Werkbund
Der Österreichische Werkbund wurde 1912 (nach dem Vorbild des 1907 gegründeten Deutschen Werkbunds) von einer Gruppe von Künstlern, Industriellen und Handwerkern mit dem Ziel begründet, die handwerkliche Qualitätsarbeit zu fördern; dies sollte im Sinn der vom Jugendstil fixierten Anforderungen an Materialien und Formen geschehen, alle Gebiete der bildnerischen Künste und der Architektur erfassen und die industrielle Produktion miteinbeziehen.
Es wurden Werkbund-Ausstellungen veranstaltet, die Josef Hoffmann als künstlerisches Exponent betreute und an denen sich zahlreiche Mitglieder der Secession beteiligten (Franz Barwig, Anton Hanak, Dagobert Peche, Oskar Strnad und andere).
In den 1920er Jahren beteiligten sich Werkbund-Mitglieder am städtischen Wohnhausbau (beispielsweise Josef Frank, Hofmann, Strnad und Oskar Wlach am Winarskyhof). 1920-1926 bestand (im Zuge von Abspaltungstendenzen) ein eigener "Werkbund Wien". Ab 1930 kam es wieder verstärkt zu gemeinsamen Aktivitäten (Wiener Werkbundsiedlung).
Der Österreichische Werkbund wurde von den Nationalsozialisten aufgelöst.
Literatur
- Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
- Astrid Gmeiner, Gottfried Pirhofer: Der Österreichischer Werkbund. Alternative zur klassischen Moderne in Architektur, Raum- und Produktgestaltung. Salzburg-Wien: Residenz 1985
- Wilfried Posch: Der Österreichische Werkbund 1912-1928. 1982
- Wilfried Posch: Die österreichische Werkbundbewegung 1907-1928. In: Wissenschaftliche Kommunikation zur Erforschung der Geschichte der Republik Österreich 10 (1986), S. 279 ff.
- L. Burckhardt [Hg.]: Der Werkbund in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 1978