Eisstoß
In kalten Wintern bildete sich Treibeis in Platten, welche sich, wenn die Donau zufror, an Untiefen und Flussgabelungen stauten und meterhoch übereinandergeschoben wurden. Bei plötzlich eintretendem Hochwasser wurden die Eismassen ausgehoben und trieben bis zum nächsten Hindernis; die Gerinne wurden verstopft, und das Wasser ergoss sich mit großer Geschwindigkeit ins Umland; die tiefergelegenen Vorstädte (insbesondere Leopoldstadt, Roßau, Weißgerber) wurden überschwemmt.
Ein Sinken des Wasserspiegels zeigte den Bewohnern an, dass sich die Eisbarriere löste ("der Eisstoß ging"). Große Gefahr ging vom Eisstoß 1740 aus, der fast zum Brechen des Damms und damit zur Überflutung der Stadt geführt hätte. Große Überschwemmungen löste der Eisstoß der Jahre 1830 und 1880 aus; einen starken Eisstoß gab es auch 1929. Die einzig nützliche Seite war, dass man durch den gewerblichen Abbau des Eises die Eiskeller der Stadt füllte.
Siehe auch: Eisstoß 1740, Eisstoß 1929, Hochwasser 1830