Hochwasser 1830
Ende Februar 1830 hatte Treibeis auf der Höhe von Stadlau einen Eisstoß gebildet. Das kalte Donauwasser staute sich rasch auf und ergoss sich binnen Minuten in die Leopoldstadt. Auch das Lichtental wurde überflutet, wovon eine Hochwassermarke an der Kirche zeugt. Durch das plötzliche Auftreten der Überflutung und wohl auch aufgrund der eisigen Temperaturen kamen dabei 74 Menschen ums Leben.
Die Wienerwaldbäche inklusive des Wienflusses konnten nicht mehr abfließen und traten ebenfalls über die Ufer. Die Donau erreichte bei der Ferdinandsbrücke einen Wasserstand von 6,95 Metern und große Teile des Stadtgebiets standen tagelang unter Wasser. Weitaus schlimmer traf die Stadt jedoch die im Anschluss auftretenden Cholera, die durch die überfluteten Senkgruben und das dadurch verseuchte Grundwasser ausgelöst wurde. (siehe auch Cholerakanäle)
Dieses und das nächste große Donauhochwasser 1862 gaben den Anstoß zur Donauregulierung. Es war das letzte durch einen Eisstoß ausgelöste Donauhochwasser.
Literatur
- Heinz Krejci: Expedition in die Kulturgeschichte des Abwassers. Wien: Stadt Wien/MA30 - Wienkanal 2004
- Karl Brunner, Petra Schneider [Hg.]: Umwelt Stadt. Geschichte des Natur und Lebensraumes Wien. Wien: Böhlau 2005