Elisa von Asztalos

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Elisa von Asztalos
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Asztalos, Elisa
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Berndes, Elisa; Berndes, Elise; Bendini, Elisa; Asztalos, Elise von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  367853
GNDGemeindsame Normdatei 116143940
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 16. Februar 1818
GeburtsortOrt der Geburt Hamburg, Deutschland 4023118-5
SterbedatumSterbedatum unbekannt
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Sängerin, Autorin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 21.11.2023 durch WIEN1.lanm09lue
BildnameName des Bildes ElisaVonAsztalos.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Elisa von Asztalos
  • Himmelpfortgasse (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Elisa von Asztalos, * 16. Februar 1818 (?) Hamburg, † ?, Sängerin.

Biografie

Künstlerleben

Elisa Berndes war die Tochter von Hermann Christian Berndes, dem Nachfahren einer alten Hamburger Patrizierfamilie, und hatte fünf Geschwister. Als Elisa elf Jahre alt war, wurde ihr Gesangstalent entdeckt und entschieden, sie in Prag ausbilden zu lassen. Unterwegs nach Prag konnte sie bereits erste Bühnen- und Vortragserfahrung sammeln sowie von unterschiedlichen Sängerinnen unterrichtet werden. Im Alter von 15 Jahren wurde ihrer Stimme ein Umfang von drei Oktaven zugesprochen. In Königsberg trat sie ihre ersten großen Engagements als Constanze in "Entführung aus dem Serail", Prinzessin in der "Stumme von Portici" und als Königin der Nacht in der "Zauberflöte", die als sehr herausfordernd gilt, an. Sie machte auch Station in Stettin, Dessau und Leipzig, wo sie Gustav Kühne kennenlernten, den Redakteur der Zeitschrift "Die elegante Welt", der ihr empfahl, nach Italien zu gehen.

In Kassel wurde ihr der Komponist Louis Spohr vorgestellt, der der 18-Jährigen wiederum empfahl, nach Wien zu gehen und dort italienische Opern zu singen, da sich ihre Stimme für dieses Genre zu eignen schien. Bei einem Zwischenstopp in Hamburg lernten sie Ferdinand Raimund kennen und reisten anschließend nach Wien, wo sie von Raimunds Tod erfuhren. Als Teil der Gesellschaft rund um Heinrich Anschütz machte sie auch Bekanntschaft mit Grillparzer, der Schriftstellerin Caroline Pichler, Joseph Aigner, dem Dichter Otto Prechtler, der sogar ein Gedicht über sie verfasste, Baron Vesque von Püttlingen und dem Klavierspieler Louis Lacombe. Letzterer bat sie nach ihrer Begegnung gemeinsam mit Sabine Heinefetter bei einem seiner Konzerte zu singen. Dieses Konzert gab dem Regisseur Gottdank vom Hofoperntheater Anlass, Berndes zu bitten, dieselbe Arie in italienischer Sprache am Hoftheater zu singen und stellte ihr ein Engagement in Aussicht, das sie danach auch bekam. Von Wien reisten sie weiter nach Italien, wo sie in der Mailänder Scala auftrat und man ihren Namen Berndes aufgrund der antiösterreichischen Stimmung italienisierte. Sie trat fortan als "Bendini" auf. Bevor sie nach Deutschland zurückkehrten, machten sie noch Station in Turin und Triest.

Karriereende und Familienleben

Nach Engagements am Hof in Kopenhagen und dem königlichen Theater in Stockholm kehrte sie nach Hamburg zurück und traf ihren Bruder, der in Brasilien Affocie geworden war. 29-jährig reiste sie gemeinsam mit ihm und ihrer Schwester nach Bahia. Sie verbrachten dort zwei Jahre, bis sie schließlich wieder mitsamt dem Bruder und seiner Familie nach Hamburg zurückkehrten. In Bahia hatte sie sich auf Anraten Emil Kölbings in die Literatur vertieft, indem sie Auszüge aus wissenschaftlichen Büchern gemacht hatte, die sie mit eigenen Betrachtungen ergänzte und 1868 unter dem Titel "An die denkenden Frauen" herausgab.

Zur Zeit der Unabhängigkeitskämpfe wurden in Hamburg zahlreiche ungarische Flüchtlinge aufgenommen und so kam sie über ihren Bruder mit Sandor von Asztalos in Kontakt, der in der k.k. ungarischen Nobelgarde in Wien gedient hatte und aus dem Unabhängigkeitskrieg 1848/1849 als ungarischer Nationalheld hervorgegangen war ("Held von Urad"). Dank Elisa Berndes entkam er einer Verhaftung durch österreichische Behörden, floh daraufhin nach Paris, kehrte aber kurze Zeit später wieder zurück, um sich mit ihr zu verloben. Sie feierten am 7. September 1856 in Helgoland ihre Trauung und reisen von dort weiter nach London und Paris und schließlich nach Genf. Nach Hamburg konnten sie nicht zurück, solange keine Amnestie erlassen wurde. Nachdem Elisa von Asztalos kurze Zeit später aufgrund eines hartnäckigen Hustens zur Erholung nach Italien fuhr, forderte Sandor von Asztalos in Genf den polnischen Obristen Strelitzky, der den ungarischen Befreiungskrieg mitgemacht hatte, nach einer vermeintlichen Beleidigung zum Duell auf. Sandor von Asztalos unterlag ihm tödlich verletzt am 10. Februar 1859, wovon seine schwangere Ehefrau erst Monate später unterrichtet wurde. Sie brachte am 19. Mai 1859 in Turin ihren Sohn Alexander Emil zur Welt. Sie zog nach überstandener Krankheit nach London zu ihrem Bruder, welcher dort Kaufmann war, und schließlich nach Berlin zu einer Freundin. Ihre Spuren verlaufen sich in Wandsbek bei Hamburg, von wo aus sie in den 1880er und 1890er Jahren einen regen Briefaustausch mit Ludwig August Frankl unterhielt. Zahlreiche Korrespondenzstücke befinden sich im Bestand der Wienbibliothek im Rathaus. Ihr Sterbedatum konnte nicht eruriert werden.


Quellen

Literatur


Elisa von Asztalos im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.