Emil Arnold-Holm
Emil Arnold-Holm (Pseudonym), * unbekannt, † 1938, Schriftsteller, Lyriker.
Biografie
Die Person hinter dem Pseudonym Emil Arnold-Holm (Anfang 1930 noch Emil Arnoldi) lässt sich nicht zweifelsfrei identifizieren. Fest steht, dass Emil Arnold-Holm in den 1930er Jahren in Wien als Lyriker, Buchkritiker und (vermutlich bis 1937) als Feuilletonist für das "Neue Wiener Journal" tätig war. Zudem verfasste er Aphorismen, Erzählungen, Würdigungen und Gedenkartikel. Seine Gedichte wurden wohlwollend aufgenommen, so veranstaltete etwa der deutsche Schriftstellerverband im Jänner 1932 einen Vortragsabend, bei dem Emil Arnold-Holms Gedichte neben jenen von Leo Grünstein und Max Mell vorgetragen wurden. Die 1955 vom Schriftsteller, Lyriker und Bibliothekar Rudolf Felmayer herausgegebene Anthologie "Dein Herz ist deine Heimat" enthält ein Gedicht Emil Arnold-Holms und vermerkt, dass der Dichter vor 1938 als ein junger österreichischer Autor galt, der "bei einem der ersten Progrome (sic!) in Wien getötet" wurde.
Laut Lexikon der österreichischen Exilliteratur könnte es sich bei Egon Arnold-Holm um den Juristen und Schriftsteller Arnold Ascher (29.08.1867–09.04.1938), einen älteren Bruder des Komponisten Leo Ascher, gehandelte haben. Allerdings widerspricht das der Annahme, es habe sich bei Arnold-Holm um einen in den 1930er Jahren jungen Mann gehandelt. Der herzkranke Arnold Ascher wurde im März 1938 von SS-Männern verhaftet und verstarb am 9. April 1938 im Landesgericht Wien.
1969 wurde in Favoriten die Arnold-Holm-Gasse nach dem Lyriker benannt.
Werke
- Emil Arnold-Holm: Musik der Dinge. Gedichte. Wien: Saturn-Verlag 1932
- Emil Arnold-Holm: Wiederkehr des Dionysos. Lieder eines Bacchanten. Wien: Europäischer Verlag 1934
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Arnold-Holm Emil [Signatur: TP 001389]
- Ankündigung eines Vortragsabend mit Gedichten von Emil Arnold-Holm. In: Neue Freie Presse, 06.01.1932, S. 11
- Wienbibliothek Digital: Amtsblatt der Stadt Wien, 13.12.1969, S. 29
Literatur
- Hochschulschriftenserver der UB Wien: Sabine Vernik-Eibl: Leben und Werk der Komponisten Georg Jarno und Leo Ascher. Ihre Bedeutung für die Wiener Operette in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts mit einer Analyse von "Die Förster-Christl" und "Hoheit Tanzt Walzer". Diss. Univ. Wien 2011, S. 123; 125; 226
- Hans Safrian / Hans Witek: Und keiner war dabei. Dokumente des alltäglichen Antisemitismus in Wien 1938. Wien: Picus Verlag 2008, S. 34–38
- Susanne Blumesberger [Hg.]: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft. Band 1. München: Saur 2002, S. 39; 41
- Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien: Deuticke 2000, S. 43
- Rudolf Felmayer [Hg.]: Dein Herz ist deine Heimat. Wien: Amandus-Verlag 1955, S. 367
- Eckart Früh [Hg.]: Emil Arnold-Holm. Musik meiner Seele. Wien: gratis und franko 1995 (enthält eine Bibliographie)
- Wikipedia: Emil Arnold-Holm
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Personendatenbank. Abfrage: Arnold Ascher [Stand: 30.01.2023]