Emil Geyer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Geyer, Emil
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Goldmann, Emil
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  69118
GNDGemeindsame Normdatei 116602872
Wikidata Q1336114
GeburtsdatumDatum der Geburt 29. November 1872
GeburtsortOrt der Geburt Swoikowitz (Mähren)
SterbedatumSterbedatum 1. August 1942
SterbeortSterbeort KZ Mauthausen
BerufBeruf Regisseur, Schauspieler, Dramaturg
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Neue Wiener Bühne, Theater in der Josefstadt (Institution), Schauspieler
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 7., Siebensterngasse 31/8 (Wohnadresse)
  • 1., Krugerstraße 5/8 (Wohnadresse)
  • 9., Hörlgasse 12/4 (Wohnadresse)
  • 7., Kirchengasse 25/6 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Emil Geyer, * 29. November 1872 Swoikowitz (Mähren), † 1. August 1942 KZ Mauthausen, Jurist, Schauspieler, Regisseur, Dramaturg, Lehrer, Theaterdirektor, Intendant, Kunstsammler.

Biografie

Als Emil Goldmann, ältester Sohn der vielköpfigen Familie des Gutspächters Jakob Goldmann und dessen Ehefrau Amalie in Mähren geboren, übersiedelte er nach der Matura am Gymnasium in Znaim nach Wien und studierte Rechtswissenschaften. Die Promotion erfolgte 1895. Anschließend ging er zum Studium der Nationalökonomie nach Berlin, wandte sich allerdings rasch der Schauspielerei zu. Er lernte unter anderem Max Reinhardt kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Vermutlich in Zusammenhang mit seiner Konversion vom jüdischen zum evangelischen Glauben nahm Emil Goldmann um 1902 den Künstlernamen Emil Geyer an.

Nach Stationen in Düsseldorf und Berlin kam Emil Geyer 1912 nach Wien und übernahm die Leitung der Neuen Wiener Bühne. Er brachte vor allem zeitgenössische Dramen, nicht selten im Konflikt mit der Theaterzensur, auf die Bühne. Nachdem sich seine Ehefrau, die Schauspielerin Ellen Neustädter-Geyer, von ihm getrennt hatte, ging Emil Geyer 1922 nach Berlin und arbeitete als Oberregisseur und Direktionsstellvertreter bei dem Theaterunternehmer Eugen Robert. Nach dem Suizid von Ellen Neustädter-Geyer kehrte er 1926 nach Wien zurück und wurde von Max Reinhardt mit der Leitung des Theaters in der Josefstadt (bis 1933) betraut. Ab 1930 fungierte er zudem als bevollmächtigter Direktor des Max Reinhardt Seminars. Geyer arbeitete mit zahlreichen Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur zusammen, darunter Karl Farkas, Georg Wilhelm Pabst, Egon Friedell, Richard Beer-Hofmann, Else Lasker-Schüler, Lina Loos und Attila Hörbiger.

Nach dem "Anschluss" 1938 wurde Emil Geyer als Jude im Sinne der Nürnberger Gesetze aus dem Max Reinhardt Seminar entlassen. Vermutlich war er gezwungen, sein Eigentum, insbesondere Teile seiner Kunst- und Büchersammlung sukzessive zu verkaufen. Der Verbleib seiner Kunstsammlung, darunter Gemälde von Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Paul Signac und Wassily Kandinsky, ist bis dato ungeklärt. Während er seiner Tochter Eva Geyer und deren Ehemann, dem Gynäkologen und Kunstsammler Paul Singer zur Flucht in die USA verhelfen konnte, gelang es Emil Geyer nicht mehr, das Land zu verlassen. Mehrere Hilfegesuche an enge Vertraute im Exil blieben ungehört. Emil Geyer wurde in eine Sammelwohnung in der Krugerstraße übersiedelt und im Mai 1942 wegen "versuchter illegaler Auswanderung" von der Gestapo erkennungsdienstlich erfasst. Am 31. Juli 1942 wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert und tags darauf ermordet.


Korrespondenzstücke von und an Emil Geyer befinden sich unter anderem in der Wienbibliothek im Rathaus und dem Theatermuseum.

Quellen

Literatur


Emil Geyer im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.