Emil Scholl

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Scholl, Emil
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Jolles, Emil
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  29518
GNDGemeindsame Normdatei 116895632
Wikidata Q1336824
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. Jänner 1875
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 1941
SterbeortSterbeort Mezières (Frankreich) 4100925-3
BerufBeruf Schriftsteller, Marinebeamter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 17.07.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 19., Wilbrandtgasse 3 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Volkstheaterpreis (Verleihung: 1927)

Emil Scholl, * 4. Jänner 1875 Wien, † 1941/1943 bei Mezières (Frankreich), Schriftsteller, Marinebeamter.

Biografie

Emil Scholl wurde als Emil Jolles (Umbenennung in Scholl 1907) in Wien geboren. Bis 1901 war er mosaischen Glaubens, bis 1904 konfessionslos und dann nahm er das evangelische Augsburger Bekenntnis an.

Nachdem er in Wien die Porzellanmalerei erlernt und die Handelsschule Patzelt besucht hatte, trat er als Hilfsassistent ins Technologische Gewerbemuseum ein und wechselte 1899 als provisorischer Werkführer für das ehemalige Laboratorium bei der Kriegsmarine in Pola in den Militärdienst. Als er 1906 aus Krankheitsgründen in den Ruhestand versetzt und 1910 außer Dienst gestellt wurde, studierte er von 1905 bis 1910 (nachdem er 1905 in Pola die Matura als Privatist abgelegt hatte) an der Universität Wien Naturwissenschaft. 1909 schloss er mit Dr. phil. ab. Anschließend ließ er sich in Wien nieder und wandte sich nunmehr dem Schriftstellerberuf zu.

Am Beginn seiner Laufbahn stand der Entwicklungsroman "Arnold Bach", der teils im Wiener Arbeitermilieu spielt, teils in der provinziellen Enge einer südlichen Hafenstadt. Es folgten historische Romane aus den Jahrhunderten des Hoch- und Spätmittelalters. Scholl fand freundschaftlichen Anschluss an arrivierte Schriftsteller wie Stefan Zweig und Felix Braun, die seinem Schaffen positiv gegenüberstanden. Um die Mitte der 1920er Jahre zog er sich von der Schriftstellerei zurück (1927 erhielt er für eine Aufführung noch den "Volkstheaterpreis").

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1938 verließ er mit seiner Ehefrau Agnes Scholl Österreich und versuchte Belgisch-Kongo zu erreichen. Das Ehepaar kam aber nur bis Belgien und flüchtete (im Zuge der Evakuierung wurde Emil Scholl von seiner Ehefrau getrennt) weiter nach Frankreich, wo er zwischen 1941 und 1943 starb.

2016 wurde ein Stein der Erinnerung vor dem ehemaligen Wohnhaus des Ehepaares Scholl (19., Wilbrandtgasse 3) verlegt.

Werke (Auswahl)

  • Emil Scholl: Das Kuckuckskind. Berlin: S. Fischer 1911
  • Emil Scholl: Der Roßtäuscher. München: Georg Müller Verlag 1920
  • Emil Scholl: Der letzte Herzog. Wien: Rikola Verlag 1923

Literatur

  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. 4 Bände. Bern: Francke 1949-1958


Emil Scholl im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks