Ephesos Museum

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Das Relief des sog. Parthermonuments aus Ephesos zeigt wie im Februar 138 durch Adoption die Kaiserfolge geregelt wurde: Hadrian (rechts) adoptiert Antoninus Pius (Mitte links) und lässt diesen zugleich die noch jungen Mark Aurel (links) und Lucius Verus (vorne Mitte) adoptieren.
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Museum
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1978
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  18230
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Hofburg, Antike, KHM, Archäologie, Ausgrabungen, Antikensammlung
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes ANSA I 864.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Das Relief des sog. Parthermonuments aus Ephesos zeigt wie im Februar 138 durch Adoption die Kaiserfolge geregelt wurde: Hadrian (rechts) adoptiert Antoninus Pius (Mitte links) und lässt diesen zugleich die noch jungen Mark Aurel (links) und Lucius Verus (vorne Mitte) adoptieren.
  • 1., Heldenplatz

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48° 12' 19.35" N, 16° 21' 53.89" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Ephesos Museum, Teilbestand der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums, (1., Neue Burg).

Nach mehr als 80 Jahren im Depot wurde das Ephesos Museum auf Initiative des Direktors der Antikensammlung, Wolfgang Oberleitner, in der Neuen Burg eingerichtet. Davor waren die Objekte provisorisch an unterschiedlichen Orten ausgestellt gewesen, unter anderem im Theseustempel im Volksgarten oder im Unteren Belvedere.

Die Bestände dieser Sammlung gehen zurück auf die Grabungen bei Ephesos, eine der größten Städte der antiken Welt an der türkischen Ägäisküste. Bereits in der frühen Neuzeit waren Forschungsreisende im östlichen Mittelmeerraum auf der Suche nach den großen Orten der Vergangenheit, aber erst im 19. Jahrhundert entwickelte sich eine intensive Forschung, die an wissenschaftliche Fragestellungen knüpfte. Natürlich erhoffte man sich durch die Grabungen vor Ort, die musealen Bestände der verschiedenen Königs- und Kaiserhäuser Europas zu bereichern. Die Monarchie Österreich-Ungarn zeigte erst Ende des 19. Jahrhunderts Interesse am östlichen Mittelmeerraum, als Forscher zu den Ruinen von Ephesos entsandt wurden. In Zusammenarbeit des Instituts für Klassische Archäologie und des neu gegründeten Österreichischen Archäologischen Instituts begannen österreichische Forscher 1895 ihre Studien vor Ort.

Eine zusätzliche Motivation, Gelder für diese Unternehmungen zur Verfügung zu stellen, lieferte eine Vereinbarung zwischen dem osmanischen Reich und Österreich. Der damalige Sultan Abdul Hamid II. machte dem österreichischen Kaiser Franz Joseph ein großzügiges Geschenk: Einige der entdeckten antiken Objekte wurden dem k. k. Kaiserhaus überlassen und durften für die Wiener Sammlungen ausgeführt werden. In mehreren Lieferungen brachte die österreichische Marine Fundstücke nach Wien, die zunächst provisorisch aufgestellt wurden. Diese unmittelbare Auseinandersetzung mit den neu gefundenen Originalen in Wien ermöglichte nun auch eine wissenschaftliche Bearbeitung dieser Objekte in Österreich. Mit dem Erlass des türkischen Antikengesetzes von 1907 wurde die Ausfuhr von Antiken grundsätzlich verboten, auch nach Wien gelangten danach keine Fundstücke mehr.

Im Dezember 1978 machte der Direktor der Antikensammlung, Wolfgang Oberleitner, den provisorischen Ausstellungen ein Ende und eröffnerte das Wiener Ephesos Museum in seiner heutigen Form in den Räumen der Neuen Burg. Zu sehen ist eine repräsentative Auswahl römischer Skulpturen, mit denen einst großzügige Thermenanlagen oder das ephesische Theater geschmückt gewesen sind. Eine Reihe von Architekturgliedern gibt einen Eindruck von den reich dekorierten Fassaden antiker Prunkbauten, ein Modell der antiken Stadt lässt topographische Zusammenhänge erkennen. Daneben bildet das sogenannte Parthermonument, ein in Größe und Bedeutung einzigartiger Reliefzyklus der römischen Kaiserzeit, einen Höhepunkt der Sammlung.

Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Bestandes der antiken Objekte aus Ephesos wird in Zusammenarbeit mit den Instituten an der Universität, der Akademie der Wissenschaften und dem Österreichischen Archäologischen Institut geleistet. In der Vortragsreihe am Österreichischen Archäologischen Institut werden regelmäßig die neuesten Forschungsergebnisse präsentiert. Das Ephesos Museum in Wien fungiert als Botschafter der intensiven Bemühungen Österreichs um das antike Ephesos, das inzwischen mit etwa zwei Millionen Besuchern im Jahr nach der Hagia Sophia und dem Top Kapı-Museum in Istanbul das meist besuchte Tourismusziel der Türkei darstellt. Die Pflege der Ruine sowie Rekonstruktion und Wiedererrichtung antiker Monumente gehören dabei auch zu den Aufgaben der österreichischen ForscherInnen, deren langjähriger Einsatz mit dem Ephesos Museum auch eine Plattform der Repräsentation in Österreich selbst findet.

Aufgrund baulicher Adaptionen wegen der Einrichtung des Haus der Geschichte ist das Museum bis 12. November 2018 geschlossen.

Leitende Personen

  • Wolfgang Oberleitner, Direktor der Antikensammlung (1972-?), Direktor des Ephesos Museums (1978-?)
  • Alfred Bernhard-Walcher, Direktor der Antikensammlung und des Ephesos Museums (?-2013)
  • Georg Plattner, Direktor der Antikensammlung und des Ephesos Museums (2013-)

Literatur

  • Maria Dawid / Erich Egg: Der österreichische Museumsführer in Farbe. Museen und Sammlungen in Österreich 1985, S. 353
  • Herbert Haupt: Das Kunsthistorische Museum. Die Geschichte des Hauses am Ring. 100 Jahre im Spiegel historischer Ereignisse. Wien: Kunsthistorisches Museum 1991
  • Kunsthistorisches Museum: Die Geschichte der Sammlung des Ephesos Museums [Stand: 15.12.2017]

Weblinks