Antikensammlung

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Die Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums, um 1910
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Museum
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1798
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
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Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  54190
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 15.10.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes Antikensammlung.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Die Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums, um 1910
  • 1., Burgring 5

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48° 12' 14.94" N, 16° 21' 45.29" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums (1., Burgring 5 (Hauptgebäude), Eingang am Maria-Theresien-Platz) wurde 1798 begründet. Die Objekte der Antikensammlung umspannen einen Zeitraum von mehr als drei Jahrtausenden und reichen von der bronzezeitlichen Keramik Zyperns aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. bis hin zu frühmittelalterlichen Funden.

Anfänge der Sammlung

Lange vor ihrer Gründung im Jahr 1798 pflegten die Habsburger ihre Sammelleidenschaft, sodass Stücke wie die Gemma Augustea unter Rudolf II., der Amazonensarkophag im 17. Jahrhundert oder das Senatus Consultum de Bacchanalibus unter Karl VI. schon früh erworben wurden. Seit dem 16. Jahrhundert bestand eine bedeutende Münzsammlung am Wiener Hof.

Teile der Antikensammlung waren zeitweise in die Galerie in der Stallburg integiert. 1735

Franz de Paula Neumann wurde 1798 zum alleinigen Direktor des nun vereinten "k. k. Münz- und Antikenkabinettes" bestellt . Aus dem gesamten Hofbereich, so aus der Schatzkammer und den Schlössern Schönbrunn und Belvedere, wurden antike Steinskulpturen, Büsten und Bronzen zusammengeführt und im Augustinergang der Hofburg untergebracht. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Bestände durch eine Vielzahl von privater Käufe erweitert: 1802 erwarb der Maler Michael Wutky im Auftrag der kaiserlichen Sammlung in Rom und Neapel zahlreiche Antiken im Wert von mehr als 9.000 Gulden. 1804 wurden Skulpturen, Vasen und Bronzen aus der Sammlung Vincenz Maria von Rainer zu Harbach gegen eine jährliche Leibrente von 2.500 Gulden angekauft. 1808 wurden 30.000 Gulden für zahlreiche Stücke aus dem Nachlass von Angelo de France und 1815 sogar 125.000 Gulden für die Skulpturen und mehr als 600 Vasen umfassende Sammlung des Grafen Anton von Lamberg-Sprinzenstein bezahlt.

1815 von Graf Anton von Lamberg-Sprinzenstein angekaufte Vasensammlung. Die Ansicht von dessen Museum stammt aus einer 1813 in Paris erschienenen Publikation zur Sammlung. Nach einem Aquarell von Carl Schütz 1791
Eingang in das Antikenkabinett im Augustinergangtrakt, 1845
Die Gemma Augustea ist das wohl bedeutendste antike Objekt, das in Wien verwahrt wird. Sie zeigt eine Verherrlichung der Taten des ersten römischen Kaisers, Augustus, und befand sich vermutlich in dessen Besitz.Rudolf II. ließ sie für seine Sammlungen ankaufen.

Übersiedlung ins Kunsthistorische Museum

Um die bald überfüllten Räumlichkeiten am Augustinergang der Hofburg zu entlasten, wurde 1823 eine große Zahl römischer Altertümer in den unterirdischen Hallen des Theseustempels im Volksgarten aufgestellt. Diese Räume, die auch für das Publikum geöffnet wurden, mussten allerdings aufgrund der dort herrschenden Feuchtigkeit bald wieder geschlossen werden. 1845 wurden sämtliche antike Skulpturen und Inschriftensteine in das Untere Belvedere verbracht. 1891 übersiedelte die Antikensammlung vom Augustinergang in der Hofburg und aus dem Unteren Belvedere in das neu eröffnete Kunsthistorische Museum.

Die Sammlung erfuhr noch mehrfach erheblichen Zuwachs: Durch die archäologischen Unternehmungen Österreichs im ostgriechischen Kulturbereich (1873 und 1875 in Samothrake, 1882-1884 in Gölbaşı-Trysa und 1895-1906 in Ephesos) wurde vor allem der Skulpturen- und Architekturbestand wesentlich erweitert. 1880 wurden die Antiken der Ambraser Sammlung, 1923 wurden jene der Estensischen Sammlung inventarisch übernommen. 1940 konnte durch die Eingliederung der Antiken aus dem damaligen Österreichischen Museum für Kunst und Industrie die Sammlung griechischer Vasen um zahlreiche kostbare Stücke vermehrt werden.

Neuerwerbungen

1900 wurde die Münzensammlung von der Antikensammlung getrennt. Im Zuge der Verstaatlichung des Kunsthistorischen Museums war die Sammlung auf Tausch und Verkauf ihrer Bestände angewiesen, um neue Zuwächse zu erzielen. Von der Akademie der bildenden Künste, der archäologischen Sammlung der Universität Wien und der prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums wurden insgesamt 102 neue Inventarnummern im Tauschgeschäft erworben. 1935 war das die größte Vermehrung seit 1923 mit der Aufnahme der Estensischen Sammlung.

Eröffnung des Ephesos Museums und Generalsanierung

1934 wurden die antiken Skulpturen aus Ephesos im Theseustempel wieder ausgestellt, allerdings war für die Funde aus Ephesos und Samothrake sowie für die Reliefs des Heroons von Trysa jedoch in den Schauräumen auf Dauer nicht ausreichend Platz vorhanden. Nach einer Reihe von Provisorien konnte 1978 das Ephesos Museum in der Neuen Burg eröffnet werden.

Dringende Bau- und Generalsanierungsarbeiten, insbesondere die durchgehende Elektrifizierung sämtlicher Ausstellungsräume, sowie die Neuaufstellung der Objekte machten in den 1990er Jahren eine längere Schließung der Antikensammlung erforderlich. Nach der Wiedereröffnung 2005 standen der Sammlung neun Säle und sieben Kabinette zur Verfügung. Die Zahl der ausgestellten Werke wurde gegenüber der alten Aufstellung um mehr als ein Drittel auf rund 2.500 Objekte erhöht.

Leitende Personen

  • Eduard Freiherr von Sacken, Direktor der Ersten Gruppe der Kunsthistorischen Sammlungen (1876-1883)
  • Friedrich Kenner, Direktor der "K.k. Münzen-, Medaillen- und Antikensammlung" (1883-1899)
  • Alexander Dedekind, (1893)
  • Robert von Schneider, Direktor der Antikensammlung (1899-1909)
  • Hans Schrader, Direktor der Antikensammlung (1909-1914)
  • Julius von Banko, Leiter der Antikensammlung (1914-1920), Direktor der Antikensammlung (1920-1934)
  • Fritz Eichler, Direktor der Antikensammlung (1935-1952)
  • Rudolf Sunkowsky, Leiter der Antikensammlung (1953-1957)
  • Rudolf Noll, Leiter der der Antikensammlung (1958-1963), Direktor der Antikensammlung (1963-1971)
  • Wolfgang Oberleitner, Direktor der Antikensammlung (1972-1994), Direktor des Ephesos Museums (1978-1994)
  • Kurt Gschwantler, Direktor der Antikensammlung und des Ephesos Museums (1995-2009)
  • Alfred Bernhard-Walcher, Direktor der Antikensammlung und des Ephesos Museums (2009-2013)
  • Georg Plattner, Direktor der Antikensammlung und des Ephesos Museums (2013-dato)

Literatur

Weblinks