Erschießung Robert Blums
48° 14' 57.75" N, 16° 22' 24.66" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Politiker und Publizist Robert Blum wurde am Morgen des 9. November in der Brigittenau standrechtlich erschossen.
Robert Blum war im Zuge der Revolution 1848 zum Abgeordneten der Deutschen Nationalversammlung gewählt worden. Als Teil einer Deputation der Nationalversammlung reiste er am 17. Oktober 1848 nach Wien, wo mittlerweile die Oktoberrevolution ausgebrochen war. Die für den 19. Oktober projektierte Abreise musste wegen der Zernierung Wiens verschoben werden. Am 23. Oktober trat Blum in die Öffentlichkeit, um Wien auf den bevorstehenden Entscheidungskampf vorzubereiten. Als Kommandeur des "Elite-Corps" kämpfte er zwei Tage lang an der Nußdorfer Linie.
Nach der Kapitulation Wiens wandte sich Blum am 2. November an die Militärbehörden wegen seiner Ausreise, wurde jedoch am 4. November verhaftet und trotz seiner Proteste und Hinweise auf die Immunität als Parlamentarier angeklagt. Nach der Verurteilung durch ein Militärstandgericht am 8. November, das einem Auftrag von Alfred I. zu Windisch-Graetz und des designierten Ministerpräsidenten Felix von Schwarzenberg entsprach, wurde Blum am Morgen des 9. November in der Brigittenau (heute Kornhäuselgasse, Ecke Schongauergasse) standrechtlich erschossen.