Erwin Lazar

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Lazar, Erwin
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med., a.o. Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  29464
GNDGemeindsame Normdatei 136124496
Wikidata Q55847819
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. Jänner 1877
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 4. April 1932
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Pädiater, Heilpädagoge
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 27.10.2023 durch WIEN1.lanm08jan
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lazar Erwin, * 7. Jänner 1877 Wien, † 4. April 1932 Wien, Pädiater, Heilpädagoge.

Biografie

Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1901) erhielt Lazar seine psychiatrische Ausbildung unter Julius Wagner-Jauregg und seine pädiatrische Fachausbildung an der damals noch im St.-Anna-Kinderspital untergebrachten Universitäts-Kinderklinik bei Theodor Escherich. Hier begann sein Interesse für verwahrloste, misshandelte und schwer erziehbare Kinder und Jugendliche. Ab 1906 wirkte Lazar ehrenamtlich als Kinderarzt im Pestalozzi-Verein, der mehrere Kinderheime unterhielt. Sein besonderes Augenmerk galt schon damals der kindlichen Dissozialität. Ab 1907 war Lazar auch als ehrenamtlicher Hilfsschularzt tätig und beschäftigte sich dort mit der Untersuchung intellektuell minderbegabter Kinder (Entwicklung eigener Testmethoden für die Differenzierung der verschiedenen Formen des kindlichen Schwachsinns).

1911 entstand mit der Übernahme der Universitäts-Kinderklinik (Allgemeines Krankenhaus) durch Clemens von Pirquet die weltweit erste heilpädagogische Station zur klinischen Erforschung und Behandlung von hirnorganischer oder verhaltensmäßig gestörten Kindern, womit in Österreich die Heilpädagogik als spezieller Zweig der Kinderheilkunde institutionalisiert wurde. 1917 habilitierte sich Lazar an der Universität Wien für Kinderheilkunde (1929 tit. ao. Prof.). 1918-1925 wirkte Lazar als Konsulent im Gesundheitsamt des neugegründeten Bundesministeriums für Volksgesundheit; die Berufsberatung psychisch kranker Jugendlicher war ihm dort ein besonderes Anliegen. 1925 erschien als sein Hauptwerk die Monographie "Die medizinischen Grundlagen der Heilpädagogik". Lazars Pionierarbeit wurde von seinem Schüler und Nachfolger Hans Asperger fortgesetzt. Lazargasse.

Quellen

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. (Werkverzeichnis)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werkverzeichnis)
  • V. Brück / G. Frankl / A. Weiß / V. Zak: Erwin Lazar und sein Wirken. In: Zeitschrift für Kinderforschung. 40 (1932), S. 211 ff.
  • Hans Asperger: Erwin Lazar und seine Heilpädagogische Abteilung der Wiener Kinderklinik. In: Heilpädagogisches Beiblatt der Zeitschrift für Erziehung und Unterricht. 2 (1962), Heft 3
  • Manfred Skopec / Helmut Wyklicky: Die Heilpädagogische Abteilung der Universitäts-Kinderklinik Wien, die älteste kinderpsychiatrische Forschungs- und Behandlungsstätte. In: Heilpädagogisches Beiblatt der Zeitschrift für Erziehung und Unterricht. 21 (1981), S. 98 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 1888 - lfd. 14 (1932), S. 537 f.
  • Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer 1851 - lfd. 82 (1932), S. 514 f.