Hans Asperger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Asperger, Hans
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Asperger, Johann Friedrich Karl
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  27680
GNDGemeindsame Normdatei 129015547
Wikidata Q78512
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. Februar 1906
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 21. Oktober 1980
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Kinderarzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  30. Oktober 1980
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Neustifter Friedhof
Grabstelle Gruppe 5, Reihe 8, Nummer 35
  • 7., Burggasse 88 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien (Übernahme: 12. Mai 1971)
  • Ehrendoktorwürde der Universität München (Verleihung: 1972)
  • Kardinal Innitzer Preis (Übernahme: 6. Dezember 1975)


Hans Asperger, * 18. Februar 1906 Wien, † 21. Oktober 1980 Wien, Kinderarzt, Heilpädagoge.

Biografie

Als Johann Friedrich Karl Asperger 1906 geboren, war Hans Asperger nach dem Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1931) ab 1931 Assistent an der Universitären-Kinderklinik unter Franz Hamburger und 1932 Mitarbeiter an der 1911 von Clemens von Pirquet als erster klinischer kinderpsychiatrischer Forschungs- und Therapiestätte begründeten Heilpädagogischen Station dieser Klinik. 1935 übernahm er als Nachfolger von Erwin Lazar deren Leitung, 1943 habilitierte er sich an der Universität Wien mit der Studie „Die autistischen Psychopathien im Kindesalter" für Kinderheilkunde. Aspergers zweiter Forschungsschwerpunkt (zugleich Thema der Habilitationsvorlesung) galt den postenzephalitischen Persönlichkeitsstörungen der Kinder. Neben seiner universitären Position arbeitete er ab 1940 zusätzlich für das Gesundheitsamt der Stadt Wien. Nach 9-monatiger Ausbildung kämpfte Asperger ab Dezember 1943 im Zweiten Weltkrieg in Kroatien (392. Infanteriedivision der Deutschen Wehrmacht).

Asperger wurde 1938 Mitglied in den beiden nationalsozialistischen Massenorganisationen Deutsche Arbeitsfront und Nationalsozialistische Volkswohlfahrt. Außerdem bewarb er sich im Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund, wo er – aufgrund der fehlenden NSDAP-Mitgliedschaft – den Kandidaten-Status erhielt. Unterstützt durch seinen Mentor Franz Hamburger konnte Asperger jedoch auch ohne NSDAP-Parteimitgliedschaft seine Karriere während der NS-Zeit ohne Nachteile fortsetzen.

Da Asperger nie der NSDAP beigetreten war, war er von keinen Entnazifizierungsmaßnahmen betroffen und konnte seine berufliche Karriere fortsetzen. Von 1946 bis 1949 sorgte Asperger als provisorischer Leiter der Universitären-Kinderklinik für die Wiederaufnahme eines geordneten Klinikbetriebs. 1953 wurde er außerordentlicher Professor, von 1957 bis 1962 war er Ordinarius und Vorstand der Universitären-Kinderklinik in Innsbruck und von 1962 bis 1977 als Nachfolger von Karl Kundratitz Leiter der Wiener Universitätskinderklinik. Ab 1964 war er darüber hinaus Leiter der Heilpädagogischen Station Hinterbrühl des SOS-Kinderdorfs.

Hans Asperger beschrieb in einem 1944 erschienenen Artikel erstmals das später nach im benannte Asperger-Syndrom, eine Form des Autismus. Zu seinen über 300 wissenschaftlichen Publikationen gehört das in mehrere Sprachen übersetzte Standardwerk „Heilpädagogik", das Zeugnis von seinem Bestreben eines ganzheitlichen Erfassens der kindlichen Persönlichkeit und seiner Entwicklungsmöglichkeiten gibt.

Mitglied der Akademie der Naturforscher Leopoldina, Präsident der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Heilpädagogik (1946), Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für psychische Hygiene (1950), korrespondierendes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde (1957) und anderer internationaler Fachgesellschaften; Innitzer-Preis (1975), Ehrendoktor Universität München (1972).

Literatur


Hans Asperger im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks