Erwin Weiss

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Weiss, Erwin
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Falk, Peter
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Senatsrat, Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  40004
GNDGemeindsame Normdatei 139252606
Wikidata Q1320682
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. Oktober 1912
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 13. September 2004
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Komponist, Dirigent, Musikpädagoge
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 16.10.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung  21. September 2004
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Feuerhalle Simmering
Grabstelle Ring 3, Gruppe 3, Reihe 3, Nummer 29
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Dr.-Karl-Renner-Preis
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 21. Oktober 1971)
  • Förderungspreis der Stadt Wien für Komposition (Verleihung: 1950)
  • Förderungspreis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 1952)
  • Josef Luitpold Stern-Preis (Verleihung: 9. November 1977)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 7. März 1978)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 23. Mai 2003, Übernahme: 3. Dezember 2003)

Erwin Weiss, * 6. Oktober 1912 Wien, † 13. September 2004 Wien, Komponist, Dirigent, Pianist, Musikpädagoge.

Biografie

Musik spielte bei Erwin Weiss schon früh eine wichtige Rolle: Ab 1920 erhielt er Violin- und ab 1922 Klavierunterricht. In der Folge studierte am Neuen Wiener Konservatorium, wo er für Klavier, Dirigieren und Komposition ausgebildet wurde. Parallel dazu engagierte er sich als Musiker in der sozialdemokratischen Bewegung: 1928 bis 1932 leitete Weiss den Jugendchor Favoriten und war Pianist bei den "Roten Spielern", wo er auch Jura Soyfer kennenlernte.

Nach der Niederschlagung der Demokratie und dem Verbot der sozialdemokratischen Organisationen trat Weiss als Konzertpianist auf und arbeitete als Klavierlehrer. Der "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 zwang Weiss als Juden zur Flucht. Seine erste Station war die Schweiz, von wo er nach Frankreich und schließlich nach England gelangte. Er wurde als "feindlicher Ausländer" auf der Isle of Man interniert, nach acht Monaten als "artist of distinction" und Verfolgter des Naziregimes entlassen. In London arbeitete er in der Flugzeugindustrie und gründete den Young Austria Choir.

1945 kehrte Weiss nach Wien zurück, wo er am Konservatorium der Stadt Wien zu unterrichten begann. Von 1960 bis 1978 fungierte er als Direktor dieser Institution. Daneben war er – wie vor 1934 – wieder in der Arbeiterbewegung aktiv. 1951/1952 leitete Weiss den Jugendchor und von 1956 bis 1996 die Chorvereinigung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Dieser Chor erlangte ein bemerkenswertes musikalisches Niveau und unternahm unter Weiss‘ Leitung mehrere Auslandstourneen. Zu seinen weiteren Funktionen zählte seine Mitgliedschaft im Direktorium der Wiener Konzerthausgesellschaft von (1945–1990.

Bei den Massenfestspielen von Victor Theodor Slama war Weiss für die Musik verantwortlich, als Komponist, Arrangeur und Dirigent – unter anderem bei "Wir bahnen den Weg" für den ASKÖ (1949), Festzug und der Festspielrevue "Der Aufstieg" anlässlich der 60-Jahr-Feier der österreichischen Gewerkschaftsbewegung (1953), beim Festspiel für den Weltkongress des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften in Wien (1955) sowie bei Festlichkeiten einzelner Teilgewerkschaften und anderer der Sozialdemokratie nahestehender Organisationen.

Erwin Weiss starb im Jahr 2004, sein von der Stadt Wien ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich im Urnenhain der Feuerhalle Simmering.

Quellen

  • WBR, Handschriftensammlung, Teilnachlass Victor Slama
  • WBR, Musiksammlung, MHc-21153
  • WBR, Musiksammlung, Mc-72136

Literatur

  • Thomas Aigner: Erwin Weiss: Trinklied. In: Bernhard Hachleitner / Julia König [Hg.]: Victor Th. Slama. Plakate, Ausstellungen, Masseninszenierungen. Wien: Metroverlag 2019, S. 214–218
  • Béla Rásky: Vom Klassenkampf zum Flaggenspiel. Victor Slamas Masseninszenierungen. In: Bernhard Hachleitner /Julia König [Hg.]: Victor Th. Slama. Plakate, Ausstellungen, Masseninszenierungen. Wien: Metroverlag 2019, S. 194–206
  • Primavera Driessen Gruber: Frankreich als Durchgangsland. Zwischenstation im Exil für Erwin Weiss, Transport nach Auschwitz für Kantor Samuel Taube, in: Michel Cullin / Primavera Driessen Gruber: Douce France? Musik-Exil in Frankreich 1933–1945, Wien/Köln/Weimar, Böhlau 2008, S. 109–129, hier 112–116


Erwin Weiss im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks