Jura Soyfer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Soyfer, Jura
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Soyfer, Jurij
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  4368
GNDGemeindsame Normdatei 118822896
Wikidata Q45267
GeburtsdatumDatum der Geburt 8. Dezember 1912
GeburtsortOrt der Geburt Charkow, Ukraine
SterbedatumSterbedatum 16. Februar 1939
SterbeortSterbeort Konzentrationslager Buchenwald
BerufBeruf Dichter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 23.10.2024 durch WIEN1.lanm09ua2
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 3., Gärtnergasse 4 (Wohnadresse)
  • 3., Ölzeltgasse 1 (Wohnadresse)
  • 7., Lindengasse 41 (Wohnadresse)
  • 9., Kinderspitalgasse 10 (Wohnadresse)
  • 2., Heinestraße 4 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Jura Soyfer (eigentlich Jurij), * 8. Dezember 1912 Charkow, Ukraine, † 16. Februar 1939 Konzentrationslager Buchenwald, Dichter (Lyriker, Dramatiker).

Biografie

Kam als Kind einer jüdisch-aristokratischen Familie, die 1921 emigrierte, nach Wien und besuchte hier das Gymnasium in der Hagenmüllergasse. Schon frühzeitig begann er Sketches und Gedichte zu schreiben. Die Ereignisse des Jahres 1927 veranlassten ihn, sich den sozialdemokratischen Mittelschülern anzuschließen.

1929 bis 1933 schrieb er Texte für das sozialdemokratische Parteikabarett, 1931 maturierte er. Während er an der Universität Wien Germanistik und Geschichte studierte, war er (ab 1932) ständiger Mitarbeiter der Arbeiterzeitung, in der er vor allem Gedichte veröffentlichte. Nach den Februarereignissen 1934 schloss er sich den Kommunisten an, arbeitete aber auch an einem (unvollendet gebliebenen) Roman über die Sozialdemokratische Arbeiterpartei („So starb eine Partei"). Unter verschiedenen Pseudonymen schrieb er für die Wochenendbeilage des „Wiener Tag".

Damals entstandene Theaterstücke sind stilistisch zwischen Volksstück und Kabarett einzuordnen: „Der Lechner-Edi schaut ins Paradies" (1936), „Weltuntergang" (1936) und „Astoria" (1937). Er zählte zu den meistgespielten Autoren der Kleinkunstszene (Aufführungen insbesondere in der „Literatur am Naschmarkt" und im „ABC", wo Soyfer Hans Weigel als Hausdichter nachfolgte).

Von 17. November 1937 bis 17. Februar 1938 befand er sich in politischer Haft. Als er am 13. März 1938 in die Schweiz gelangen wollte, wurde er an der Grenze verhaftet und ins Konzentrationslager eingeliefert (zunächst Dachau, ab 23. September 1938 Buchenwald). Als seine in die Vereinigten Staaten von Amerika emigrierten Eltern bereits ein Affidavit geschickt hatten und seine Entlassungspapiere unterzeichnet waren, starb er an Typhus.

Er lebte in seiner Gymnasialzeit in der 3., Gärtnergasse 4, beziehungsweise 3., Ölzeltgasse 1, 1934 in der 7., Lindengasse 41.

An seinem Wohnhaus in der 9., Kinderspitalgasse 10 (1931/1932) wurde am 2. März 1989 eine siehe auch hier) enthüllt sowie 1990 am Haus in der 2., Heinestraße 4.

Außerdem wurde die Jura-Soyfer-Gasse nach ihm benannt.

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Wendelin Schmidt-Dengler: „Nun ist er frei, aber auf eine andere Art...". Die Briefe Jura Soyfers. In: Zeitschrift der Theodor-Kramer-Gesellschaft 9 (1992), S. 15 f.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 03.03.1989
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 66 f., S. 183, S. 204 f.