Ruth Zerner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Zerner, Ruth
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  370905
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 23. Februar 1915
GeburtsortOrt der Geburt Brünn 4008456-5
SterbedatumSterbedatum 30. April 1997
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Journalistin, Widerstandskämpferin, Sekretärin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) KPÖ
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Widerstandsbewegung
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Ruth Zerner, * 23. Februar 1915 Brünn, † 30. April 1997 Wien, Journalistin, Widerstandskämpferin, Sekretärin.

Biografie

Ruth Zerner war bereits in ihrer Schulzeit Funktionärin im Bund sozialistischer Mittelschüler. 1934 wurde sie Mitglied der KPÖ und illegale Funktionärin. Im Studienjahr 1934/1935 inskribierte sie als eine von zwei Frauen Bauingenieurwesen und Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Wien.

Am 29. Jänner 1935 kam sie in Polizeiarrest und war für 14 Tage im Gefängnis an der Elisabethpromenade inhaftiert. Im Zuge eines Disziplinarverfahrens wurde sie im Sommersemester 1935 und Wintersemester 1935/1936 wegen illegaler politischer Betätigung von allen österreichischen Hochschulen ausgeschlossen, was zur Zeit des Dollfuß/Schuschnigg-Regimes zwischen 1933 und 1936 eine typische Disziplinierungsmaßnahme gegen oppositionelle StudentInnen war. 1936/1937 wechselte sie ins Fach Elektrotechnik; die Angabe "konfessionslos" in ihren Studienunterlagen bot ihr nach dem "Anschluss" allerdings keinen Schutz vor Verfolgung. Für Nationalsozialisten war sie "Jüdin" und wurde deswegen im März 1938 aus rassistischen Gründen von der Technischen Hochschule Wien ausgeschlossen. Ihr Studium schloss sie nie ab.

Exil

Als Konsequenz ihres endgültigen Studienabbruchs am 14. Mai 1938 emigrierte sie nach England, wo sie aufgrund ihres politischen Aktivismus und ihres Freundes- und Bekanntenkreises, zu dem unter anderem Jura Soyfer gehörte, ab September als Generalsekretärin der überparteilichen Interessensvertretung der Österreicher des in Großbritannien gegründeten "Council of Austrians in Great Britain" tätig sein konnte.

Ab 1939 war sie Mitglied des Sekretariats des "Austrian Centre", für das sie die Verantwortung für kulturelle Angelegenheiten übernahm und war zudem Sekretärin des "Austria (of) Tomorrow". Anschließend war sie zentrale Mitarbeiterin im "Free Austrian Movement" (FAM) und damit der wichtigsten Vereinigung österreichischer EmigrantInnen im britischen Exil.

Sie lebte in Nordfolk und Leicester und war ab Herbst 1945 kurzzeitig nach Eva Kolmers Abreise die Generalsekretärin des "Free Austrian World Movement", und damit der internationalen Dachorganisation der freien österreichischen Bewegungen in aller Welt mit Sitz in London. Nach dem Zweiten Weltkrieg, wahrscheinlich 1946, kehrte sie nach Wien zurück und arbeitete spätestens ab 1953 als Aspirantin in der Redaktion der "Österreichischen Volksstimme" im Ressort Ausland. Bis 1970 oblag ihr der Leserdienst. 1961 heiratete sie Alfred Fischer. 1968 arbeitete sie nach der Intervention der Warschauer-Pakt-Staaten in der CSSR 1968 auch am "Wiener Tagebuch" mit und trat 1968/1969 aus der Kommunistischen Partei aus.

Sie starb am 30. April 1997 im Alter von 82 Jahren.

Literatur

  • Maria Bianca Fanta: Arbeiter der Feder. Die Journalistinnen und Journalisten des KPÖ-Zentralorgans „Österreichische Volksstimme“ 1945–1956. Clio: Graz 2016, S. 169

Weblinks