Experiment – Theater am Liechtenwerd
48° 13' 56.45" N, 16° 21' 22.27" E zur Karte im Wien Kulturgut
Experiment – Theater am Liechtenwerd (9., Liechtensteinstraße 132).
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges begannen eine Reihe angehender Theaterkünstlerinnen und Theaterkünstler, zahlreiche Theater in Kellerlokalen und Kaffeehäusern zu gründen. So entstand etwa 1949 im Keller des Konzerthauses das "Das Experiment" rund um die Schauspielerin Trude Pöschl, ein klassisches "Theater für 49", da Theater unter 50 Sitzplätzen von einer Reihe von auferlegten Vorschriften befreit waren. Pöschls Theater hielt sich nur kurze Zeit, ab 1950 hieß das Theater "Kleines Theater im Konzerthaus".
1956 folgte in Alsergrund im Rahmen der damaligen Wiener Festwochen eine neue Theatergründung unter den Namen "Experiment". In Anspielung an den Ort wählten der Gründer, Erwin Pikl, für ihr neues Theaterprojekt, mit dem sie in einem desolaten Kohlenkeller begannen, den Zusatz "Theater am Liechtenwerd", zu Beginn auch "Kleine Bühne am Liechtenwerd". Anlässlich der Eröffnung schrieb Hans Weigl 1956: "Am Lichtmesstag wurde in der Liechtensteinstraße die Kleine Bühne am Liechtenwerd eröffnet."
Seit der Eröffnung wurden hier über 250 Stücke aufgeführt, darunter mehr als 40 Uraufführungen vorwiegend in Österreich lebender Autorinnen und Autoren sowie knapp 80 österreichische Erstaufführungen. Neben rund 100 Vorstellung im Jahr gastieren eine Reihe von Produktionen auch international, unter anderem in den Bundesländern sowie in der Schweiz.
Das Theater besteht 2022 noch unter seinem Gründungsnamen, aktuelle künstlerische Leiter sind seit dem Tod Erwin Pikls Erwin Bail und Fritz Holy.
Schauspielerinnen und Schauspieler
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Literatur
Herbert Lederer: Bevor alles verweht. Wiener Kellertheater 1945-1960. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1986.