Fürstenbergpalais (1, Himmelpfortgasse)
Fürstenbergpalais (1., Himmelpfortgasse 13; Konskriptionsnummer 952).
Im Jahr 1400 wird zum ersten Mal ein Haus auf diesem Grundstück urkundlich erwähnt. Dieses war dem Schottenstift dienstbar und daher auch in dessen Grundbuch verzeichnet. 1625 kauften Paul Freiherr von Rákóczi und seine Frau Anna das Haus, das sie ihrem Sohn Ladislaus vererbten. Als dieser im Krieg gegen die Osmanen fiel, ging es 1677 in den Besitz seiner Tochter Elisabeth Gräfin Erdödy über. Bis 1773 blieb es im Besitz dieser Familie. Als Gast wohnte hier in den 90er Jahren des 17. Jahrhunderts mehrmals Ferenc Fürst Rákóczi II., der 1703-1711 an der Spitze des ungarischen Freiheitskampfs stand (Gedenktafel; enthüllt 9. März 1977).
Das heutige Gebäude wurde vor 1724 von dem namentlich unbekanntem Architekten des nahegelegenen Neupauerschen Hauses (späteres Breunerpalais; Neupauer-Breuner-Palais) erbaut. Während sich bei der Fassade Anklänge an Hildebrandt erkennen lassen, ergeben sich bei dem mit Atlantenhermen geschmückten Portal Parallelen zu Fischer von Erlach. Das Haus besitzt zwei Halb- und drei Hauptgeschoße.
Am 17. April 1773 wurde es von Joachim Egon von Fürstenberg erworben. Im Inneren wurde das Fürstenbergpalais 1825 unter Egon Landgraf von Fürstenberg umgestaltet.
Literatur
- Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 70
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Nebst Quellen- und Literaturhinweisen. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Wien: Jugend & Volk 1947-58 , S. 342
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 176 f.