1., Löwelstraße 8, erbaut 1877 als Mietshaus des Fürsten Dietrichstein. Bis in die 1950er Jahre Teil der Liegenschaft Palais Dietrichstein.
Das Haus war Wohnsitz (aber nicht Eigentum, daher ist die Bezeichnung Palais Figdor für das Haus Löwelstraße 8 irrig) von Dr. Albert Figdor, der hier seine berühmte Kunstsammlung unterbrachte. Diese wurde zu größten Teil 1930 in Berlin und Wien (Dorotheum) versteigert (Versteigerungskatalog). Sie enthielt Gemälde, Skulpturen, Miniaturen, kunstgewerbliche Arbeiten, besonders Möbel des Mittelalters und der Renaissance, sowie zahlreiche andere kulturgeschichtlich interessante Objekte, unter anderem auch eine Kollektion von Wiener Gratulationskarten des Malers Endletzberger (1820-1830). Ab 1906 wurde in einer Wohnung die Rumänisch-orthodoxe Kapelle „Auferstehung Christi" eingerichtet (Weihe 7. Jänner 1907). Gedenktafel zur Erinnerung daran, dass hier 1919-1921 die sozial-literarische akademische Gesellschaft „Románia Juná", eine Vereinigung rumänischer Studenten in Wien, ihren Sitz hatte.
In diesem Haus wohnte von 1913 bis 1937 der Gynäkologe Josef Halban mit seiner Frau, der Opernsängerin Selma Kurz in einer von Adolf Loos eingerichteten Wohnung.
Literatur
- Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 507 f.