Viktor Rumpelmayer
Viktor Rumpelmayer (in der Literatur auch Rumpelmeyer), * 7. November 1830 Pressburg, Ungarn (Bratislava, Slowakische Republik), † 14. Juni 1885 Wien, Sohn eines Steinmetzmeisters, Architekt.
Studierte nach Absolvierung einer Lehre bei seinem Vater 1849-1853 Baukunst an der Akademie der bildenden Künste in München, hielt sich danach längere Zeit in Paris auf (1868 Ritter der Ehrenlegion) und kam Mitte der 1860er Jahre nach Wien, wo er Mitarbeiter von van der Nüll und Sicard wurde, sich jedoch 1872 selbstständig machte.
Er war 1867 am Bau des (ersten) Haashauses beteiligt und baute u. a. das ehemalige Palais Sigray Sankt Marsan (3, Jauresgasse 9; 1872; heute Iranische Botschaft), die Britische Botschaft (heute Botschafterresidenz; 3, Metternichgasse 6, Jauresgasse 8; 1873; eines seiner Hauptwerke), die Anglikanische Kirche (3, Jauresgasse 21; 1875), die Deutsche Botschaft (3., Metternichgassse 3; nach Kriegsschäden 1963 abgerissen), das Palais Nathaniel Rothschild, später Kinsky (4, Plößlgasse 8; 1878), die Belgische Botschaft (4, Schönburgstraße 8-10; ehemals Palais Rosa Hohenlohe-Bartenstein; 1880), das Apponyipalais (4, Johann-Strauß-Gasse 7; 1880), das Mietpalais 4, Schwindgasse 4 (1880) sowie eine Reihe von Wohnhäusern. Rumpelmayer baute auch in Berndorf (Marienkirche, 1881-1883), Ungarn (Umbau Schloss Festetics in Keszthely, 1883-1887), Bulgarien (königliches Schloss in Sofia, 1879-1884) und Pressburg (Wohnhäuser).
Literatur
- Viktor Rumpelmayer. In: Architektenlexikon Wien 1770-1945, Architekturzentrum Wien
- Ulrich Thieme/Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Rumpelmayer, Viktor. In: Allgemeines Künstlerlexikon - Internationale Künstlerdatenbank - Online.Berlin, New York: K. G. Saur, 2021.
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 386
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien 1993, S. 47, S. 85, S. 112, S. 120 f., S. 152, S. 176, S. 186, S. 195
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 12, S. 20, S. 395 f., S. 421, S. 433
- Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910 (Register)
- Rumpelmayer, Viktor. In: Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Wien, 4. März 1877 (Über das Gebäude der Deutschen Botschaft.) In: Bauzeitung 11 (1877), S. 102 ff.
- Architekt Viktor Rumpelmayer †. In: Neues Wiener Tagblatt, 15.06.1885, S. 4
- Todesanzeige für Victor Rumpelmayer. In: Neue Freie Presse, 17.06.1885, S. 14
Illustriertes Wiener Extrablatt, 16.06.1885