Flugmotorenwerke Ostmark
Als ein Zweigbetrieb der Junkers-Werke wurden die Flugmotorenwerke Ostmark am 14. Jänner 1941 gegründet. Das Hauptwerk war das Motorenwerk in Wiener Neudorf. Es wurde auf einem Gelände von 250 Hektar 1941/1942 von rund 8000, großteils Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen errichtet.
Da die geplanten Junkers-Motoren sich als fehleranfällig erwiesen, übernahm Daimler-Benz die Produktion von bereits in Serienproduktion hergestellten Motoren. Dennoch konnten in Wiener Neudorf nur wenige Motoren ausgeliefert werden, worauf im Mai 1943 der Vorstandsvorsitzende der Steyr-Werke Georg Meindl zum kommissarischen Leiter ernannt wurde.
Die im Werk eingesetzten Zwangsarbeiter kamen aus den Lagern Griesfeld 1 und 2, Mitterfeld, Brunn am Gebirge und Guntramsdorf. Am 4. August 1943 wurden in Guntramsdorf und Hinterbrühl Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen errichtet, um KZ-Häftlinge im Werk einzusetzen. Nach schweren Luftangriffen im Juli 1944, denen auch zahlreiche KZ-Häftlinge zum Opfer fielen, wurden die überlebenden Häftlinge in ein neues Lager im Gemeindegebiet von Wiener Neudorf (Mitterfeld) verlegt. Die geplante Verlegung des Hauptwerks in die Slowakei im Sommer 1944 fand aufgrund des Ausbruchs des slowakischen Aufstands nicht statt, die Motorenfertigung wurde in eine unterirdische Anlage bei Obrigheim am Neckar verlegt.
Die Rote Armee beschlagnahmte zum Kriegsende 1945 das Gelände als deutsches Eigentum, demontierte die wenigen verbliebenen Maschinen und zerstörte den Rest.