Franz Kolb
Franz Kolb, † 24. Jänner 1602 Wien, Buchdrucker und Verleger.
Biografie
Geburtsort und -datum von Franz Kolb sind nicht bekannt, wir wissen nur soviel, dass er am 18. Oktober 1596 in der Matrikel der Wiener Universität mit dem Zusatz "ex natione Rhenensi" eingetragen wurde. In Wien ist er seit 1594 als Drucker tätig, nach Leonhard Nassingers Tod (ca. 1597/98) brachte er vielleicht – wie Durstmüller schreibt – zusätzlich noch die Druckerei Nassingers in seinen Besitz. Wie aus den Impressen hervorgeht, befand sich Kolbs Werkstatt zunächst in der Lilienburse, ab 1600 in der Lammburse, gleich neben der Druckerei des Leonhard Formica. Als Universitätsbuchdrucker verließen vorwiegend theologische, juridische und philosophische Disputationen, aber auch Lieder, Gedichte und "Neue Zeitungen" seine Pressen; als vielleicht bedeutendsten Druck aus seiner Offizin verdient dabei Johann Christoph Teufels Bericht seiner Levantereise ("Il viaggio ... fatto di Constantinopoli verso Levante", 1598) besondere Erwähnung. Franz Kolb starb am 24. Jänner 1602, die Druckerei kam über seine Witwe Regina Kolb in den Besitz von Ludwig Bonenberger (Bonnoberger).
Literatur
- Christoph Reske: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. Auf der Grundlage des gleichnamigen Werkes von Josef Benzing. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: Harrassowitz 2015 (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen 51), S. 1057
- Anton Durstmüller: 500 Jahre Druck in Österreich. Band 1 : 1482 bis 1848. Wien [1982], S. 58
- Helmut W. Lang: Die Buchdrucker des 15. Bis 17. Jahrhunderts in Österreich. Baden-Baden: Koerner 1972 (Bibliotheca Bibliographica Aureliana 42), S. 56
- Anton Mayer: Wiens Buchdrucker-Geschichte. Band 1: 1482–1682. Wien: 1883, S. 188–191