Franz Silberer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Silberer, Franz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  370988
GNDGemeindsame Normdatei 103410473X
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 7. November 1871
GeburtsortOrt der Geburt Knittelfeld 4031304-9
SterbedatumSterbedatum 7. Jänner 1912
SterbeortSterbeort Hundstein 4532896-1
BerufBeruf Bäcker, Politiker, Gewerkschafter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Arbeiterpartei
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Franz-Silberer-Hof
RessourceUrsprüngliche Ressource 
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Letzte Änderung am 31.10.2024 durch WIEN1.lanm09mer
BestattungsdatumDatum der Bestattung  6. Juni 1912
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 78A, Reihe 26, Nummer 20

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz Silberer, * 7. November 1871 Knittelfeld, † 7. Jänner 1912 Hundstein bei Maria Alm (Salzburg), Bäcker, Gewerkschafter, Politiker.

Biografie

Franz Silberer wurde am als Sohn eines Bäckermeisters in Knittelfeld geboren, wo er fünf Klassen Volksschule besuchte. Danach erlernte er den Beruf eines Bäckers und begab sich auf mehrjährige Wanderschaft, die ihn bis nach Triest führte. In Graz kam er in Kontakt mit dem radikalen Flügel der Arbeiterbewegung. 1893 wurde er wegen politischer und pressegesetzlicher Delikte des Hochverrats angeklagt und musste vier Monate in Untersuchungshaft verbringen, ehe der Prozess eingestellt wurde.

Ab 1896 lebte der Bäcker in Wien, wo er in die Ankerbrotfabrik eintrat. Von 1898 bis zu seinem Tod wirkte er als Obmann des Gehilfenausschusses der Wiener Bäcker-Genossenschaft und wurde Redakteur des sozialdemokratischen Gewerkschaftsblattes "Zeitgeist", das er zur „Bäcker-Zeitung" umgestaltete. 1902 avancierte er zum Sekretär des Verbands der Bäckereiarbeiter in Wien.

Als Interessenvertreter der Bäckereigehilfen engagierte er sich für die Verbesserung der deplorablen Lohn- und Arbeitsbedingungen in seinem Berufsfeld. In den Betrieben wurden oft die Sonntagsruhe und das Nachtarbeitsverbot für Lehrlinge missachtet, diesen schlechte bis verdorbene Kost vorgesetzt, aber auch von der Prügelstrafe häufig Gebrauch gemacht. Unter anderem setzte Silberer einen wöchentlichen Ruhetag sowie die Abschaffung des Kost- und Logiszwanges durch.

Bei den Wahlen 1911 wurde der Gewerkschafter im Wahlkreis Wien-Landstraße 1 für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) in das Abgeordnetenhaus des Reichsrates gewählt, dem er bis zu seinem Unfalltod im Jänner 1912 angehörte. Als begeisterter Bergsteiger wurde Franz Silberer Opfer eines Lawinenunglücks am Hundstein bei Maria Alm in Salzburg. Da sein Leichnam vorerst unauffindbar war, startete die "Reichspost" eine Verleumdungskampagne, der Gewerkschafter habe sich mit anvertrauten Geldern ins Ausland abgesetzt. Im Juni 1912 wurden seine sterblichen Überreste aber schließlich gefunden und unter großer Anteilnahme (laut Zeitungsberichten 80.000 Trauergäste) auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Der in den Jahren 1927-1928 in Wien-Landstraße errichtete Franz-Silberer-Hof trägt den Namen des sozialdemokratischen Politikers.

Literatur

  • Silberers letzte Fahrt. In: Arbeiter-Zeitung, 07.06.1912, S. 1-4
  • Genosse Franz Silberer. In: Salzburger Wacht, 07.06.1912, S. 1-3

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