Friedhelm Frischenschlager

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Frischenschlager, Friedhelm
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. iur.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  39776
GNDGemeindsame Normdatei 131385690
Wikidata Q113565
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. Oktober 1943
GeburtsortOrt der Geburt Salzburg 4076982-3
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Politiker, Jurist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Freiheitliche Partei Österreichs, Liberales Forum
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 25. Juni 1986)
  • Komtur des Nordstern-Ordens


Friedhelm Frischenschlager, * 6. Oktober 1943 Salzburg, Jurist, Politiker.

Biografie

Friedhelm Frischenschlager ist der Sohn eines Hochschullehrers am Salzburger Mozarteum und einer aus Norddeutschland stammenden Mutter, die unter anderem als Klavierlehrerin tätig war. Nach der Volksschule besuchte er das Akademische Gymnasium in Salzburg, an dem er 1962 maturierte. Nach dem Präsenzdienst begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, das er 1969 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss. Er wirkte zunächst als Universitätsassistent am Institut für Völkerrecht an der Universität Salzburg, wechselte 1971 aber an das dortige Institut für Politikwissenschaft.

Während seines Studiums engagierte sich Frischenschlager im Rahmen des Ringes Freiheitlicher Studenten (RFS) in der Hochschulpolitik. Er fungierte zeitweilig als Generalsekretär seiner Hochschulfraktion und avancierte 1969 zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralausschusses der Österreichischen Hochschülerschaft. 1971 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des "Atterseekreises", der sich innerhalb der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) als liberales Gegengewicht zu deutschnationalen Traditionen verstand. Der Jurist gehörte 1972 bis 1977 dem Salzburger Gemeinderat sowie dem Stadtsenat der Mozartstadt an.

1977 zog der Salzburger in den Nationalrat ein, wo er zunächst im Ausschuss für Wissenschaft und Forschung ein zentrales Betätigungsfeld fand. Innerhalb des Parlamentsklubs positionierte er sich im eher liberalen Flügel, der mit der Wahl Norbert Stegers zum Bundesparteiobmann (1980) die Führung in der FPÖ übernahm. Als dieser 1983 mit der SPÖ unter Bundeskanzler Fred Sinowatz eine Koalition bildete, übernahm Frischenschlager das Amt des Verteidigungsministers. In dieser Funktion setzte er sich vor allem für die Verbesserung der Luftraumüberwachung ein, wurde aber auch durch seinen Handschlag mit dem NS-Kriegsverbrecher Walter Reder (den er später bedauerte) bekannt. Von 1984 bis 1988 fungierte er auch als Bundesparteiobmann-Stellvertreter sowie 1985 bis 1987 als Salzburger Landesparteiobmann seiner Partei.

Nach dem Scheitern der Koalition im Mai 1986 übernahm er wieder ein Mandat im Nationalrat, wo er als freiheitlicher Verteidigungssprecher und bis 1990 als geschäftsführender Klubobmann tätig war. Im Februar 1993 gehörte er zu jenen fünf Abgeordneten um Heide Schmidt, die aus der FPÖ austraten und das Liberale Forum (LIF) gründeten. Friedhelm Frischenschlager wurde erster Klubobmann der neuen Fraktion. Von 1996 bis 1999 gehörte er dem Europaparlament an. Hier wirkte er unter anderem im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Sicherheit und Verteidigungspolitik sowie in den Unterausschüssen Menschenrechte bzw. Sicherheit und Abrüstung.

Nach dem Ausscheiden des LIF aus den parlamentarischen Gremien übernahm der Politiker 2000 für ein Jahr den Parteivorsitz, zog sich dann aber aus der Tagespolitik zurück. Er arbeitete in weiterer Folge für die OSZE im Kosovo, war als organisatorischer Leiter des Balkan-Lehrgangs der Universität Wien tätig und fungierte 2005/2006 als Generalsekretär der Union der Europäischen Föderalisten (UEF), einer supranationalen Nichtregierungsorganisation mit dem Ziel, ein demokratisches und föderales Europa zu fördern. 2007 übernahm er darüber hinaus den Vorsitz in der Europäischen Föderalistischen Bewegung Österreich (EFB).

Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Personenmappe Frischenschlager, Friedhelm

Literatur

  • Barbara Tóth: Der Handschlag. Die Affäre Frischenschlager – Reder. Innsbruck / Wien / Bozen: Studienverlag 2017


Friedhelm Frischenschlager im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks